Designwerk enthüllt MCS-Ladestation mit Batteriepuffer
Der Schweizer eMobility-Spezialist Designwerk hat eine neuartige Ladestation der Megawatt-Klasse vorgestellt, die das Schnellladen von E-Lkw innerhalb von 45 Minuten ermöglichen soll. Im Frühjahr 2023 soll die Ladestation im Container-Format erstmals E-Lkw laden.
Erklärtes Ziel ist es, dass die neue „Mega-Ladestation“, wie sie in der Mitteilung bezeichnet wird, bis zu sechsmal schneller als herkömmliche Hochleistungs-Ladestationen mit 350 kW Leistung sein soll. Die Ladestation setzt auf den Ladestandard Megawatt Charging System (MCS). Integrierte Batteriepuffer sollen dabei Lastspitzen vermeiden.
Viele Details gibt Designwerk in der Mitteilung noch nicht preis. Diese sind aber auf der Projektseite zu finden: In dem 25 Tonnen schweren Container sind Batterien mit einem Energiegehalt von 1.800 kWh verbaut, dabei soll es sich um neue Batterien oder Second-Life-Akkus handeln. An das Stromnetz wird die Einheit per CEE 125 angeschlossen. An dem MCS-Ausgang können bis zu 2.100 kW Ladeleistung abgegeben werden (bis zu 3.000 Ampere bei 500 bis 900 Volt). Zudem ist noch ein CCS-Stecker verbaut. Die Gesamteffizienz vom Netz in die Puffer-Batterie und dann ins Fahrzeug soll bei etwa 90 Prozent liegen.
Designwerk setzt bei seiner Lösung auf das Megawatt Charging System (MCS), damit die Lösung nach eigenen Angaben „auf die notwendige Akzeptanz stößt“. Ausgelegt ist das Megawatt Charging System auf eine Ladespannung von bis zu 1.250 Volt und eine Stromstärke von 3.000 Ampere, was theoretisch einer Ladeleistung von bis zu 3,75 Megawatt entspricht.
Die Entwicklung und Erprobung der Container-Ladestation ist in ein Forschungsprojekt integriert. Die wissenschaftliche Begleitung wird laut der Mitteilung vom Schweizerischen Bundesamt für Energie (BFE) sowie „von renommierten Industriepartnern“ unterstützt. Vonseiten der Forschung sind die Berner Fachhochschule (BFH) und die Ostschweizer Fachhochschule (OST) an dem Projekt beteiligt.
„Die Erkenntnis, dass leistungsstarke Ladestationen Netze beanspruchen, ist fester Bestandteil der Projektausgangslage“, heißt es in der Mitteilung. „Der Demonstrationsbetrieb soll deshalb Wege aufzeigen, wie ein Hochleistungs-Ladenetzwerk und Versorgungssicherheit Hand in Hand gehen können.“ Die Puffer sollen ähnlich zum bidirektionalen Laden ausgelegt werden, sodass der Container in der Lage ist, erneuerbar produzierten Strom wieder ans Netz abzugeben.
„Gerade für Langstrecken-LKW oder auch für Schiffe und Flugzeuge ist neuartige Ladeinfrastruktur nötig. Sie unterscheidet sich von der Infrastruktur für Elektro-PKW und ermöglicht es, schwere Nutzfahrzeuge in kurzer Zeit aufzuladen“, sagt Vivien Dettwiler, Mitglied der Geschäftsleitung von Designwerk. „Das hilft dabei, dass der emissionslose Güterverkehr in allen Anwendungsfeldern ankommt.“
designwerk.com (Mitteilung), designwerk.com (Projektseite mit technischen Daten)
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