Rheinmetall erhält eMobility-Großauftrag von deutschem OEM

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Der Technologiekonzern Rheinmetall hat einen Großauftrag im Bereich der Elektromobilität von über 250 Millionen Euro durch einen deutschen Premiumhersteller im Automobilbereich gewonnen. Der Zulieferer wird eine „neue 900-Volt-Generation der elektrisch angetriebenen Fahrzeugflotte“ mit neuartigen Schaltschützen ausrüsten.

Insgesamt wird Rheinmetall der eigenen Mitteilung zufolge eine mittlere zweistellige Millionenanzahl an Schaltschützen für die neue Fahrzeugplattform des Autoherstellers ab dem Jahr 2025 liefern. Der Kunde wird wie in der Zulieferer-Branche meist üblich nicht genannt. Um Audi oder BMW dürfte es sich dabei aber nicht handeln, da sowohl BMWs Neue Klasse als auch die PPE-Plattform des VW-Konzerns bisherigen Angaben zufolge mit 800 Volt arbeiten.

Sowohl Mercedes-Benz als auch Porsche hatten mit dem Vision EQXX bzw. dem Mission R bereits Konzeptfahrzeuge mit 900 Volt Systemspannung vorgestellt und getestet. Der Mission R galt als Technologieträger für den bestätigten elektrischen Nachfolger des 718 Boxster/Cayman. In früheren Berichten hieß es aber, dass der Elektro-Zweisitzer ebenfalls auf der PPE basieren soll. Ob das den Sprung auf 900 Volt für einen Elektro-Sportwagen ausschließt, ist im Detail nicht bekannt. Was ebenfalls eher gegen Porsche als Rheinmetall-Kunden für die Schaltschütze spricht: Die Produktion soll bereits vor 2025 anlaufen.

Die Rheinmetall-Angaben zu einer neuen Fahrzeugplattform und dem Lieferbeginn 2025 könnten zu den bisher angekündigten Plänen von Mercedes passen: Als die Stuttgarter im Sommer 2022 die Werke für die ab 2025 geplanten Elektro-Plattformen verteilt hat, wurde das Werk Sindelfingen als Leadwerk für das Segment „Top End Luxury“ ernannt. Dort sollen ab 2025 Modelle der elektrischen Plattform AMG.EA gefertigt werden. Bisher gibt es aber keine detaillierten technischen Daten zur AMG.EA. Somit ist nicht bestätigt, ob diese Plattform auf 900 Volt setzen wird oder nicht.

Rheinmetall gibt an, dass die 900-Volt-Technologie die Effizienz der nächsten Generation von Batterie-elektrischen Fahrzeugen „wesentlich verbessern“ werde, indem sie schnellere Ladevorgänge und größere Reichweiten ermöglicht. „Dies macht die 900-Volt-Spannungsklasse zum neuen Standard für zukünftige Elektrofahrzeuge“, so der Zulieferer mit Sitz in Düsseldorf.

Schaltschütze ermöglichen das sichere Ein- und Ausschalten von Elektrofahrzeugen und gewährleisten einen gefahrlosen und effizienten Fahrzeugbetrieb. Sobald das Fahrzeug abgestellt wird, trennen die Schaltschütze die Hochvolt-Batterie vom Rest des Fahrzeugs. Das ist insbesondere in Notsituationen, wie z. B. bei einem Unfall oder bei Kurzschlüssen im Fehlerfall, von großer Bedeutung.

Als Besonderheit der „neuartigen Schaltschütze“ führt Rheinmetall unter anderem das sehr geringe Gewicht bei hoher Performance aus. „Niedrige Übergangswiderstände garantieren geringe Leistungsverluste. Die Schaltschütze kommen ohne leicht flüchtige Löschgase aus, was niedrigere Herstellungskosten ermöglicht und eine gegenüber dem Wettbewerb längere Lebensdauer gewährleistet. Gleichzeitig erlaubt diese technische Lösung höhere Umgebungstemperaturen und birgt eine deutlich geringere Berstgefahr“, heißt es in der Mitteilung.
rheinmetall.com

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