Norwegen: 32.714 neue Elektro-Pkw im Dezember
In Norwegen wurden im Dezember 32.714 Elektro-Pkw neu registriert, im Gesamtjahr 2022 waren es 138.292. Die reinen Stromer kamen damit im Dezember auf einen Neuzulassungsanteil von 82,8 Prozent. Das erfolgreichste Modell in Norwegen 2022 war das Tesla Model Y.
Dass es auf Jahressicht einen neuen BEV-Rekord geben wird, hatte sich bereits im November abgezeichnet: Mit den bis dato kumulierten 105.573 reinen Elektro-Pkw waren die E-Zulassungen bereits nach elf Monaten sehr nahe am Wert des Gesamtjahres 2021 dran – damals wurden innerhalb von zwölf Monaten 113.751 Batterie-elektrische Autos neu zugelassen.
Dass es mit 138.292 neuen Elektro-Pkw im Gesamtjahr in Norwegen ein so deutlicher Rekord geworden ist, lag an dem starken Dezember: Mit 32.714 neuen E-Autos war der Jahresabschluss der mit Abstand stärkste Monat in 2022. Gegenüber dem Gesamtjahr 2021 beträgt das Wachstum 21,6 Prozent. Vom Dezember 2021 (13.803 E-Neuzulassungen) zum Dezember 2022 lag das Wachstum bei stolzen 137 Prozent.
Über alle Antriebsarten hinweg wurden im Vorjahr in Norwegen 174.329 Pkw neu zugelassen. Damit lag das Gesamtjahr nur 1,1 Prozent unter dem Ergebnis aus 2021, was angesichts der globalen Lieferketten-Probleme bemerkenswert ist. Ebenfalls bemerkenswert: Mit den 138.292 neuen Elektro-Pkw lag der Anteil im Gesamtjahr bei 79,3 Prozent. Rechnet man noch die 14.848 neuen Plug-in-Hybride hinzu (davon 19.05 Exemplare im Dezember) hatten 153.140 Neuwagen in Norwegen oder 88 Prozent aller Neuzulassungen einen Ladeanschluss. Die norwegische Straßeninformationsbehörde OFV spricht zwar nur von „emissionsfreien Fahrzeugen“, der Anteil der Brennstoffzellenfahrzeuge ist allerdings so gering, dass er nicht gesondert ausgewiesen wird. Es handelt sich fast ausschließlich um Batterie-elektrische Fahrzeuge.
Das Plus von 21,6 Prozent bei den BEV-Zulassungen hat den Verlust bei den Plug-in-Hybriden mehr als kompensiert – von den Teilzeit-Stromern wurden 61,1 Prozent weniger zugelassen als noch 2021. Auch bei den anderen Antriebsarten gingen die Neuzulassungen (zulasten des BEV-Wachstums) zurück. Die Vollhybriden kamen noch auf einen Marktanteil von 5,4 Prozent. Die reinen Benziner verloren von 4,2 Prozent im Jahr 2021 auf nun 3,6 Prozent Marktanteil, beim Diesel ging es von 4,0 Prozent auf 3,1 Prozent zurück.
Das liegt auch daran, dass es in Norwegen immer aufwändiger wird, einen neuen Verbrenner zu bekommen, da mehr und mehr Importeure auf reine E-Antriebe umstellen. Zum Jahreswechsel hat Hyundai diesen Schritt vollzogen, ab Januar 2024 will auch der norwegische Volkswagen-Importeur Møller Mobility Group nur noch Elektroautos importieren. Ab Ende 2025 dürfen generell nur noch rein elektrische Pkw neu zugelassen werden.
Das beliebteste Modell in Norwegen war im Vorjahr das Tesla Model Y. Mit 17.356 Neuzulassungen (4.524 allein im Dezember) erreichte das Model Y alleine einen Marktanteil von zehn Prozent über alle Antriebsarten hinweg. Damit würde das Model Y alleine gewertet im Hersteller-Ranking auf Platz drei liegen – vor BMW, Toyota, Volvo, Mercedes-Benz, Audi, Skoda, Hyundai und Kia. Das Tesla Model Y übertraf damit auch den Zulassungsrekord des VW Käfer aus dem Jahr 1969.
Der starke Schlussspurt im Dezember wurde aber nicht vom Model Y mit seinen 4.524 Neuzulassungen alleine getragen. Auf Platz zwei (im Dezember und Gesamtjahr) liegt der VW ID.4 mit 2.075 Einheiten bzw. 11.561 Neuzulassungen im Gesamtjahr. Auffällig ist, dass im Dezember elf weitere Modelle auf vierstellige Zulassungszahlen kamen, angefangen mit dem Volvo XC40 (1.944 Einheiten), gefolgt vom BMW i4 (1.340 Fahrzeuge), Skoda Enyaq (1.339 Einheiten), Mercedes EQC (1.306 Exemplare) und dem Volvo C40 (1.237 Fahrzeuge). Würde man die technisch eng verwandten Volvo-Modelle als eine Baureihe zählen, lägen sie mit 3.181 Einheiten hinter dem Model Y auf Platz zwei.
Im Gesamtjahr war die Reihenfolge ähnlich: Das Model Y liegt hier mit den erwähnten 17.356 Einheiten vorne, der ID.4 folgt mit 11.561 Neuzulassungen auf Platz zwei. Der Bronze-Rang geht an den Skoda Enyaq mit 7.558 Neuzulassungen, das zweite deutsche Modell landet in Form den BMW iX (6.395 Einheiten) auf Platz vier. Der XC40 schiebt sich mit dem starken Dezember in der Endabrechnung noch auf Rang 5 (5.507 Fahrzeuge) und verdrängt den Hyundai Ioniq 5 (5.044 Einheiten). Der Ioniq 5 hatte zwar seinerseits mit 1.074 Einheiten im Dezember seinen stärksten Monat, doch das hat gegen den Volvo nicht gereicht. Wie sich bei einigen der bestplatzierten Modelle die Zulassungen im Jahresverlauf entwickelt haben – kontinuierliche Auslieferungen vs. Quartalsschübe bei Tesla – haben wir in dieser Grafik aufbereitet.