E-Flugtaxi: Stellantis und Archer planen gemeinsame Fertigung
Stellantis und das kalifornische E-Flugtaxi-Startup Archer Aviation weiten ihre bestehende Partnerschaft deutlich aus. Konkret wird Stellantis mit Archer ein Werk im US-Bundesstaat Georgia errichten, in dem das Duo 2024 mit der Herstellung des eVOTLs von Archer beginnen will.
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In einer offiziellen Unternehmensmitteilung kündigt Stellantis an, mit Archer die Kräfte zu bündeln, um die vor einigen Wochen präsentierte Serienversion des elektrisch angetriebenen Flugtaxis Midnight in Covington neben dem dortigen Flughafen herzustellen. Diesen Standort im US-Bundesstaat Georgia hatte Archer im November publik gemacht – nebst der Ansage, dass dort künftig 650 E-Flugtaxis pro Jahr produziert werden können.
Erklärtes Ziel ist nun, dass Stellantis das E-Flugtaxi von Archer als exklusiver Vertragshersteller in Serie produziert. Als weiteres Zeichen seines Engagements will Stellantis bis zu 150 Millionen Dollar an Eigenkapital bereitstellen, das Archer nach eigenem Ermessen in den Jahren 2023 und 2024 in Anspruch nehmen kann. Voraussetzung ist, dass Archer bestimmte kommerzielle Meilensteine erreicht, die für das Jahr 2023 erwartet werden. Stellantis gibt zudem bekannt, seine strategische Beteiligung durch zukünftige Käufe von Archer-Aktien auf dem freien Markt erhöhen zu wollen. Man strebe an, ein langfristiger Anker-Investor bei Archer zu werden, teilt Stellantis mit.
Als jeweilige Stärken werden Achers eVTOL-, Elektroantriebs- und Zertifizierungskompetenzen und Stellantis‘ Fertigungstechnologie und -expertise, Personal- und Kapitalmöglichkeiten genannt. Diese Kombination soll „eine schnelle Skalierung der Flugzeugproduktion ermöglichen“ sowie „hunderte Millionen Dollar an Ausgaben während der Hochlaufphase der Produktion vermeiden“.
Das im Mai 2020 vorgestellte kalifornische E-Flugtaxi-Startup kann seit 2021 auf Stellantis als Partner und Investor zählen. Die Besiegelung der Partnerschaft erfolgte Anfang 2021 noch mit FCA, das kurz darauf per Fusion mit PSA zu Stellantis wurde. Schon seinerzeit hieß es, dass Archer von der Lieferkette sowie dem Know-how des Autobauers in den Bereichen Verbundwerkstoffe, Konstruktion und Design profitieren würde.
„Wir haben in den letzten zwei Jahren eng mit Archer zusammengearbeitet, und ich bin immer wieder beeindruckt vom Einfallsreichtum und der unerschütterlichen Leistungsbereitschaft“, äußert Stellantis-CEO Carlos Tavares. „Die Vertiefung unserer Partnerschaft mit Archer als strategischer Investor mit Plänen zum Ausbau unserer Beteiligung zeigt, inwiefern Stellantis Grenzen verschiebt, um nachhaltige Mobilität von der Straße bis in den Himmel zu ermöglichen. Die Unterstützung von Archer mit unserem Fertigungs-Know-how ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Stellantis die Mobilität von morgen gestalten wird.“
Laut Adam Goldstein, Gründer und CEO von Archer, versetzen Stellantis‘ anhaltende Anerkennung die nun eingegangene Verpflichtung zur Bereitstellung signifikanter Ressourcen sein Unternehmen in eine starke Position, um als Erster auf den Markt zu kommen. „Unsere beiden Unternehmen machen diese wichtigen Schritte gemeinsam, um eine einmalige Gelegenheit zu nutzen: den städtischen Transport neu zu definieren.“
Update 22.06.2023: Stellantis und Archer haben auf der Paris Air Show 2023 Fortschritte in ihrer Produktionspartnerschaft bekannt gegeben. Der Bau der Großserien-Fertigungsstätte für eVTOLs in Covington im US-Bundesstaat Georgia ist demnach bereits in vollem Gange. Die Produktion dort soll Mitte 2024 aufgenommen werden. In der Anfangsphase sollen wie oben erwähnt bis zu 650 E-Flugtaxis pro Jahr hergestellt werden, wobei nach aktuellen Angaben von Stellantis eine Erweiterung auf bis zu 2.300 Einheiten pro Jahr möglich ist.
Laut Stellantis sind erfahrene Mitarbeiter aus den eigenen Reihen inzwischen in fast allen operativen Bereichen von Archer integriert, darunter Fertigung, Engineering, Einkauf, Qualität, Facility Management und HR. Der aktuelle Fokus soll „auf der Fertigungsautomatisierung und der Komponentenbeschaffung“ liegen.
Stellantis gibt an, zudem kürzlich seine strategische Beteiligung an Archer durch eine Reihe von Aktienkäufen erhöht zu haben. Konkreter wird der Konzern an dieser Stelle nicht.
„Die Teams von Stellantis und Archer arbeiten mit Hochdruck. So stellen sie sicher, dass wir unser Ziel erreichen, die skalierbare Fertigung des Archer-Flugzeugs Mitte 2024 aufzunehmen“, sagt Stellantis-CEO Carlos Tavares. „Wir sind davon überzeugt, dass diese einzigartige Partnerschaft Standards setzt für die branchenübergreifende Zusammenarbeit. Sie ist und bleibt ein wichtiger Eckpfeiler unserer Strategie, in der Stellantis eine Führungsrolle bei der Gestaltung der Mobilität von morgen einnimmt und freie Mobilität in jeder Hinsicht anbietet.“
„Unser Ziel bei Archer ist nicht nur, die Kommerzialisierung zu erreichen, sondern dies auch in großem Maßstab zu tun. Die Großserienfertigung ist entscheidend dafür, dass wir dieses Ziel erreichen können. Daher ist der Zusammenschluss mit einem der führenden Mobilitätsunternehmen der Welt eine einmalige Chance, die wir nutzen werden, um den städtischen Verkehr neu zu definieren“, äußert Adam Goldstein, Gründer und CEO von Archer.
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