Italdesign zeigt besonders variable Konzeptstudie Climb-E

Italdesign hat auf der CES ein außergewöhnliches Designkonzept vorgestellt. Es trägt die Bezeichnung Climb-E und ist eine autonome Transportplattform in Form eines elektrisch angetriebenen Shuttles. Die Besonderheit ist nicht die fahrende E-Plattform, sondern wie die unterschiedlichen Aufbauten genutzt werden sollen.

In der Basiskonfiguration kann das E-Fahrzeug vier Passagiere transportieren, doch Italdesign denkt viel weiter. Da sich der Fahrgastraum des modularen Konzepts vom Elektroantrieb abkoppeln lässt, kann die Plattform zum Beispiel in eine Zahnarztpraxis verwandelt werden oder in ein heimisches Wohnzimmer. In der Mitteilung zählt Italdesign etwa „medizinische Assistenzdienste, telemedizinische medizinische Analysen, Zahnpflege, Catering, Kochdienste, Heimmassagen, Verkauf verschiedener Produkte, Veterinär- und Tierpflegedienste“ auf. All das kann zum Privathaus oder Arbeitsplatz gebracht werden.

Die vollelektrische Plattform wird von dem Entwickler als „Skid“ bezeichnet, und verfügt neben dem nicht näher spezifizierten E-Antrieb auch über alle Systeme, die für das autonome Fahren notwendig sind. Die Reichweite soll laut Italdesign bei 200 Meilen oder 322 Kilometern liegen, per induktivem Ladesystem soll der Akku in 15 Minuten auf 80 Prozent geladen werden können. Der Fokus liegt aber ganz klar auf den unterschiedlichen Kabinen, die auf das „Skid“ aufgesetzt werden können.

Die Idee, bei einem E-Shuttle die Antriebs-Plattform von der Kabine zu trennen und so mit unterschiedlichen Aufbauten nutzbar zu machen, ist nicht neu. Zu erwähnen sind hier etwa die bekannten Konzepte Rinspeed Snap oder der Vision Urbanetic von Mercedes-Benz, die bereits vor einigen Jahren vorgestellt wurden. Die Überlegung dahinter: Die teure Antriebsplattform mit den Batterien kann so maximal ausgelastet werden und steht nicht unnötig herum, ohne für Umsatz zu sorgen.

Climb-E soll aber keine weitere Kopie dieser Fahrzeug-Studien sein, sondern Italdesign strebt eine deutlich umfassendere Nutzung der Kabinen an – um dieses Konzept auszunutzen, wäre jedoch eine neue Infrastruktur nötig. Hier kommt eine Zusammenarbeit von Italdesign mit dem Aufzugshersteller Schindler und der Polytechnischen Universität Turin ins Spiel. Die Idee: Zukünftige Gebäude könnten so konzipiert werden, dass Climb-E als eingebaute Komponente integriert wird, wobei ein Aufzugssystem verwendet wird, um die Module nach Bedarf zu verschieben. Sprich: Das Climb-E soll zu Hause etwa als Erweiterung des Wohn- oder Schlafzimmers an das Haus angedockt werden können – oder im Büro als Besprechungsraum oder Rückzugsbereich.

In einem Punkt gleicht Climb-E aber den anderen Studien mit Wechsel-Konzept: Es gibt derzeit keine konkreten Pläne, die Idee tatsächlich umzusetzen. Das sieht bei anderen autonomen E-Shuttles, die auf der CES vorgestellt wurden, anders aus: Die Benteler-Marke Holon und ZF wollen ihre Shuttles tatsächlich bauen.
carscoops.com, motor1.com, italdesign.com

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