Porsche nennt Details zu Macan-Batterie

Bild: Porsche

Porsche hat nun offiziell viele technische Details zum kommenden rein elektrischen Macan veröffentlicht, die über das hinausgehen, was im November 2022 gegenüber Journalisten angekündigt wurde – etwa zur Batterie des kommenden E-SUV.

So wird der Akku im künftigen vollelektrischen Kompakt-SUV mit einer Gesamtkapazität von rund 100 kWh aus zwölf Modulen mit prismatischen Zellen bestehen, wie Porsche nun selbst in einem Beitrag zum Macan bzw. der dahinter liegenden Elektro-Plattform PPE schreibt. Das Mischungsverhältnis von Nickel, Kobalt und Mangan der Zellen beträgt 8:1:1.

Bei einer Vorab-Veranstaltung mit Journalisten im November 2022 war bereits durchgesickert, dass die Batterie auf einen Energiegehalt von 100 kWh kommen soll – damals war aber noch unklar, ob es sich hierbei um einen Brutto- oder Netto-Wert handelt. Mit der Formulierung „Gesamtkapazität“ scheint es sich also um den Brutto-Energiegehalt zu handeln. Wie viel davon netto nutzbar ist, ist weiterhin nicht bekannt. Beim Taycan sind in der brutto 93,4 kWh großen „Performance Plus“-Batterie 83,7 kWh nutzbar – was inzwischen ein recht großer Puffer ist. Beim Elektro-Macan mit weiterentwickelter Technologie könnte die Differenz zwischen brutto und netto kleiner werden.

Porsche stellt aber auch klar, dass man weiterhin nicht auf die maximale Reichweite der Fahrzeuge fixiert ist, sondern eher die Reisedauer im Blick hat – also lieber etwas Reichweite opfert, wenn die Performance des Fahrzeugs durch eine kleinere und leichtere Batterie steigt. Bei der Fokussierung auf die Reisedauer sei eine „leistungsfähige Batterie- und Ladetechnik“ der Schlüssel. Konkret soll der Macan mit seinem 800-Volt-System in weniger als 25 Minuten von fünf auch 80 Prozent laden können. „Dank 800-Volt-Technik soll die erste PPE-Modellreihe von Porsche mit einer noch höheren Ladeleistung als den 270 kW des Taycan aufgeladen werden können“, so die Zuffenhausener. Bisher war nur von „Ladeleistungen auf dem Niveau des Taycan“ die Rede.

Beim Packaging der Elektronikkomponenten gibt es eine Innovation: Porsche hat die sogenannte Integrated Power Box zum Patent angemeldet, die neben der notwendigen Verkabelung und dem Gewicht auch die Kosten reduziert. Platzsparend vereint sie gleich drei Bauteile – den Onboard-AC-Lader, den Hochvolt-Heizer sowie den DC/DC-Wandler.

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Andere Punkte, die Porsche in dem aktuellen Beitrag selbst veröffentlicht, sind aus den Berichten im November bekannt – und sind damit vom Unternehmen bestätigt. So wird der Macan etwa für Ladestationen mit nur 400 Volt mit einer Funktion namens „Bankladen“ ausgerüstet: In der Batterie werden die Schütze dann so geschaltet, dass statt einem 800-Volt-Gesamtsystem zwei „Bänke“ à 400 Volt entstehen – und die beiden 400-Volt-Akkus können dann intern parallel schneller geladen werden. Beide Batteriehälften werden gegebenenfalls erst im Ladezustand angeglichen und dann gemeinsam geladen, so Porsche.

Auch die neue Generation an Elektromotoren wurde bereits im November bekannt: Es bleibt zwar bei Permanenterregten Synchron-Elektromaschinen (PSM) mit Hairpin-Wicklung, die Magnete im Rotor wurden jedoch neu angeordnet, um Leistungsdichte und Effizienz zu steigern – Porsche spricht hier von einem „Doppel-V-Blechschnitt“. Zudem wurde bei der Leistungselektronik von Siliziumhalbleitern auf Siliziumkarbid umgestellt.

Die PPE selbst erlaubt verschiedene Antriebs-Konfigurationen mit Heck- und Allradantrieb in verschiedenen Leistungsstufen. Die Systemleistung soll laut der Porsche-Veröffentlichung „zunächst einmal“ bis zu rund 450 kW betragen, das maximale Drehmoment über 1.000 Nm. Bei den umgerechnet 612 PS dürfte es sich um ein Allrad-Modell handeln, welches in Anlehnung an die Taycan-Modellbezeichnungen womöglich als Macan Turbo oder Macan Turbo S angeboten werden könnte. Welches Leistungsniveau ein Basismodell mit Heckantrieb erreichen wird, gibt Porsche noch nicht bekannt.

Allerdings soll sich die Fahrleistung des Elektro-Macan nicht nur über die Antriebsleistung definieren. Wie bereits vermutet wird Porsche bei einigen Modellvarianten einen sogenannten „Performance-Hinterwagen“ verwenden. Der Elektromotor ist dabei besonders weit hinten positioniert. Das soll nicht nur für eine leicht heckbetonte Gewichtsverteilung sorgen, sondern in Verbindung mit der dynamischen Momentenverteilung des Allradantriebs sowie der Hinterachslenkung die Agilität beim Herausbeschleunigen aus der Kurve verbessern. Die erwähnte Hinterachslenkung soll zudem „einen alten Zielkonflikt aufheben“ und kombiniert Agilität im Stadtverkehr mit Stabilität und Fahrpräzision auf der Autobahn.

Nur: Wann genau der elektrische Macan auf den Markt kommen soll, erwähnt Porsche in der aktuellen Mitteilung nicht. Im Juli 2022 hatte der Sportwagenbauer bestätigt, dass das Modell erst 2024 auf den Markt kommen wird – wegen Verzögerungen bei der Software.
porsche.com

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