Formel E: Andretti-Pilot Dennis gewinnt erstes Gen3-Rennen in Mexiko

Beim Mexico City E-Prix, dem ersten Rennen mit den neuen E-Rennwagen der dritten Generation, hat der deutsche Autobauer Porsche einen erfolgreichen Saisonstart hingelegt: Der Rennsieg ging an Jake Dennis vom Kundenteam Andretti vor Porsche-Werkspilot Pascal Wehrlein auf Platz zwei. Dritter wurde Lucas di Grassi für Mahindra Racing.

Di Grassi, der als einziger Fahrer bei allen bis dato 101 Formel-E-Rennen am Start stand, führte vom Start weg das Feld in Kurve 1 – der Brasilianer hatte für seinen neuen Arbeitgeber Mahindra im Qualifying überraschend die Pole Position erobert. In dem speziellen Formel-E-Format, bei dem nach einer Gruppenphase die ersten acht Startplätze in einem KO-System ermittelt werden, setzte er sich im Finale gegen Jake Dennis durch – da dieser durch einen Verbremser Zeit verloren hatte.

Im Rennen selbst zeigte sich, dass Porsche mit dem 99X Electric Gen3 nicht nur ein schnelles, sondern auch ein effizientes Rennauto gelungen ist: Trotz dreier Safety-Car-Phasen, die das Feld immer wieder zusammengeführt hatten, siegte Andretti-Pilot Dennis im Kunden-Porsche mit fast acht Sekunden Vorsprung vor dem nächsten Porsche. Das positive Ergebnis für Porsche und Andretti rundete André Lotterer ab: Der Deutsche, der vor der Saison vom Porsche-Werksteam zum Kunden-Team Andretti gewechselt ist, wurde starker Vierter. Porsche-Neuzugang Antonio Felix da Costa kam als Siebter ins Ziel – damit holten alle vier 99X Electric Gen3 beim Auftaktrennen Punkte.

Nicht für alle Teams und Hersteller lief der Start in die Gen3-Ära so rund wie für die Zuffenhausener. Für die in den vergangenen Jahren oft erfolgreiche Stellantis-Marke DS mit dem neuen Team-Partner Penske konnte der vom Formel-E-Aussteiger Mercedes gewechselte Weltmeister Stoffel Vandoorne als Zehnter gerade einmal einen Punkt holen. Maximilian Günther im Maserati (mit DS-Antrieb) wurde dahinter Elfter vor Jean-Eric Vergne im zweiten DS-Penske. Für Mahindra (inklusive des Kunden-Teams Abt-Cupra) gab es abgesehen von di Grassis Podestplatz keine weiteren Punkte. Für Nissan und das neue Kunden-Team McLaren reichte es dank Formel-E-Debütant Jake Hughes im McLaren zu einem fünften Platz – alle drei weiteren Autos mit Nissan-Antrieb gingen leer aus. Bei Jaguar mit dem Kunden-Team Envision Virgin kamen immerhin drei Autos in die Punkte (Mitch Evans im Werksteam auf Platz 8, Sebastien Buemi und Nick Cassidy im Kunden-Team auf Platz 6 und 9).

Mit vier Ausfällen unter 22 gestarteten Fahrzeugen blieb das von einigen Beobachtern befürchtete Chaos in Mexico City aus. Im Vorfeld der Saison hatte es einige Probleme mit den neuen Einheits-Bauteilen der neuen Gen3-Rennwagen gegeben, weshalb viele Teams nicht die geplanten Tests auf Rennstrecken und Prüfständen abspulen konnten – und somit nicht mit der bestmöglichen Vorbereitung in die Saison starten mussten.

In der Fahrer-Meisterschaft führt wenig überraschend Rennsieger Dennis mit 26 Punkten (25 Punkte für den Rennsieg, ein Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde) vor Wehrlein und di Grassi, die beide auf 18 Punkte kommen (im Fall von di Grassi 15 Punkte für Platz 3 und drei Punkte für die Pole Position). Bei dem Teams führt Porsche-Kunden-Team Andretti mit 38 Punkten vor dem Porsche-Werksteam mit 24 Punkten und Mahindra (18 Punkte).

Weiter geht es in der Formel E am 27. und 28. Januar mit einem Doppelrennen in Diriyah (Saudi-Arabien).
porsche.com, fiaformulae.com (Rennergebnis), fiaformulae.com (Meisterschaft)

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