Nikola holt Romeos Batteriefertigung nach Arizona
Nikola verlegt nach der Übernahme des US-Batterieherstellers Romeo Power dessen Batteriefertigung ins eigene Werk in Coolidge im Bundesstaat Arizona. Bisher stellt Romeo Power die Akkus im kalifornischen Cypress her. Der Umzug soll voraussichtlich Mitte des Jahres abgeschlossen sein.
Durch die örtliche Verlegung der Batteriefertigung bringt Nikola die Montage von Lkw und Brennstoffzellen-Modulen sowie die Produktion von Batteriemodulen und -packs unter einem Dach zusammen. Laut einer Pressemitteilung des Unternehmens soll die Produktion in Cypress zunächst bis Ende des zweiten Quartals 2023 weiterlaufen und parallel das Produktionsequipment in Coolidge in Betrieb genommen und ein detaillierter Übergangsplan ausgearbeitet werden, um eine Unterbrechung der Produktion zu vermeiden.
Mit dem Umzug geht laut Nikola zudem die Automatisierung der Batterielinie einher, „um die Qualität zu verbessern und die Effizienz zu steigern“, wie es heißt. „Diese Entscheidung unterstreicht unser Engagement, Wege zur Optimierung unserer Kostenstruktur zu finden und ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu schaffen“, sagt Michael Lohscheller, Präsident und CEO der Nikola Corporation. „Wir konzentrieren uns darauf, unsere Meilensteine für 2023 zu erreichen, einschließlich der Ziele für die Pack- und Modulproduktion.“ Eingefädelt worden war der Deal noch unter Lohschellers Vorgänger Mark Russell.
Im kalifornischen Cypress soll unterdessen eine Entwicklungsabteilung in einer separaten Einrichtung bleiben. Das dortige Team soll sich laut Nikola Motor auf die Entwicklung von Batteriemanagementsystem-Software und -Modulen der nächsten Generation konzentrieren.
Nikola hatte die Übernahme von Romeo Power Mitte Oktober 2022 abgeschlossen. Der Aufkauf erfolgte auf Basis einer reinen Aktientransaktion. Der Deal – so hieß es vergangenes Jahr – soll für das Startup bis 2026 zu jährlichen Kosteneinsparungen von bis zu 350 Millionen US-Dollar führen. Nikola war zuvor der größte Produktionskunde von Romeo gewesen.
Romeo Power war seinerseits 2021 über eine Fusion mit der Investmentgesellschaft RMG Acquisition an die US-Börse gegangen. Das Startup wurde von ehemaligen Ingenieuren von SpaceX, Tesla, Apple, Amazon und Samsung im Jahr 2016 gegründet. Durch den Abschluss der Transaktion ist Romeo nun seit Oktober eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Nikola.
Nikola selbst startete Ende März 2022 mit der Serienproduktion seines Batterie-elektrischen Lkw Tre in seinem Werk in Coolidge im US-Bundesstaat Arizona. Im Dezember gab Nikola an, dass im ersten Quartal 2023 die Phase-2-Erweiterung des Werks in Coolidge abgeschlossen werden soll. Dann würde das Unternehmen über eine Produktionskapazität von 20.000 Fahrzeugen pro Jahr verfügen – die es aber mit den aktuellen Fertigungszahlen nicht annähernd auslasten kann: Bekanntlich verpasste Nikola 2022 sein Jahre-Produktionsziel von mindestens 300 E-Lkw.
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