Stellantis sichert sich Nickel aus Finnland
Der Autokonzern Stellantis und die staatliche finnische Bergbaugesellschaft Terrafame haben ein Lieferabkommen für Nickelsulfat unterzeichnet, das in Batterien für Elektroautos verwendet werden soll. Ab 2025 wird Terrafame während der fünfjährigen Laufzeit der Vereinbarung Nickelsulfat an Stellantis liefern.
Zur Menge machen die Unternehmen keine Angaben. Terrafame betreibt in Finnland eine der weltweit größten Batteriechemie-Anlagen für Elektrofahrzeug-Batterien. Für Terrafame ist der Multi-Marken-Konzern nicht der erste Automotive-Kunde: Auch Renault bezieht Nickelsulfat von Terrafame.
Das finnische Unternehmen verfügt nach eigenen Angaben über einen vollständig integrierten Produktionsprozess, der in der eigenen Mine beginne und mit der Veredlung zu Batterie-fähigen Materialien an einem Industriestandort ende. So sei die Produktion vollständig rückverfolgbar. Auf diese Weise habe man auch die volle Kontrolle über die CO2-Emissionen, die „aufgrund der einzigartigen Produktionstechnologie zu den kleinsten der Branche“ gehören sollen.
„Die Zusammenarbeit mit Branchenführern wie Stellantis stärkt die Position von Terrafame als wichtiger Partner von Batteriechemikalien für die europäische Automobilindustrie“, sagte Joni Lukkaroinen, CEO von Terrafame. „In diesen herausfordernden Zeiten besteht eindeutig eine starke Nachfrage nach nachhaltig und transparent hergestellten Batteriechemikalien, die in Europa für Europa hergestellt werden.“
„Diese Vereinbarung ist Teil der wichtigsten Rohstoffbeschaffung, um den Bedarf an Batteriepaketen für Elektrofahrzeuge zu decken“, sagt Stellantis-CEO Carlos Tavares. „Wir bauen weiterhin eine neue globale Wertschöpfungskette mit Klasse-A-Partnern auf, um unsere globale Strategie zu unterstützen und unser Engagement voranzutreiben, der Branchenchampion bei der Eindämmung des Klimawandels zu sein und bis 2038 CO2-Netto-Null zu werden, vor unserer Konkurrenz.“
Bei Stellantis nimmt die Materialbeschaffung für die Batterieversorgung mehr und mehr Gestalt an. Stellantis hatte vor kurzem bereits eine bindende Vereinbarung mit dem australischen Mineralexplorationsunternehmen Element 25 über die Lieferung von Mangansulfat für E-Auto-Batterien geschlossen. Im Oktober 2022 wurde bekannt, dass der Autobauer mit GME Resources eine noch unverbindliche Vereinbarung für den Kauf von Nickel- und Kobaltsulfat-Produkten aus dem Projekt NiWest in Westaustralien unterzeichnet hat. Lithiumhydroxid will Stellantis unter anderem von Vulcan Energy beziehen, in den USA wurde eine verbindliche Abnahmevereinbarung für Lithiumhydroxid mit Controlled Thermal Resources (CTR) geschlossen.
Stellantis hat sich im Zuge der von Tavares erarbeiteten „Dare Forward 2030“-Strategie zum Ziel gesetzt, dass in Europa alle Pkw-Verkäufe in dem Zieljahr 2030 rein elektrisch sind. In den USA soll der BEV-Anteil im Umsatzmix von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen (also unter anderem den dort weit verbreiteten Pickups) bei 50 Prozent liegen.
stellantis.com, terrafame.com
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