USA: Shell kauft Volta Charging auf

Shell übernimmt einen weiteren Ladeinfrastruktur-Anbieter, diesmal in den USA. Es handelt sich um das Unternehmen Volta Charging. Für den Aufkauf macht Shell rund 169 Millionen US-Dollar locker, umgerechnet gut 156 Millionen Euro.

Shell USA – eine Tochter des Gesamtkonzerns – übernimmt durch den Deal das komplette Ladenetzwerk von Volta Charging. In einer knappen Mitteilung spricht der Energieriese von „über 3.000 Ladepunkten an Einkaufszentren, Geschäfte und Apotheken in 31 US-Bundesstaaten und Territorien“ sowie weitere im Bau oder in der Evaluation befindliche 3.400 Ladepunkte. Der Volta-Technik eigen ist ein dualer Ansatz aus Laden und Werbung: Die Säulen des US-Unternehmens verfügen über große Displays, auf denen Werbung ausgespielt wird.

„Voltas Werbekapazitäten und seine Stärken als Vorreiter haben es dem Unternehmen ermöglicht, sich erstklassige Standorte und Verträge auf Portfolio-Ebene mit Standortbetreibern in hochwertigen, stark frequentierten Märkten zu sichern“, schreibt Shell. Die Transaktion soll voraussichtlich noch in der ersten Hälfte des Jahres 2023 abgeschlossen werden – vorbehaltlich der üblichen Zustimmungsmodalitäten.

Volta gibt sich in einer eigenen Mitteilung noch etwas auskunftsfreudiger. So erfahren wir unter anderem, wie die Kaufsumme zustande kommt: „Gemäß den Bedingungen der Fusionsvereinbarung wird Shell USA (…) alle ausstehenden Aktien der Klasse A von Volta zu einem Preis von 0,86 US-Dollar pro Aktie in bar erwerben. Dies entspricht einem Aufschlag von circa 18 Prozent auf den Schlusskurs der Volta-Aktie am 17. Januar 2023, dem letzten vollen Handelstag vor der Ankündigung der Transaktion“, teilt Volta mit.

Der Verwaltungsrat von Volta sei sich einig, dass die Transaktion im besten Interesse der Aktionäre des Unternehmens ist, und habe ihr einstimmig zugestimmt, heißt es in der Mitteilung weiter. Vince Cubbage, Voltas Interim Chief Executive Officer, äußert sich zu der Übernahme wie folgt: „Der Wandel zur Elektromobilität ist nicht aufzuhalten, und Shell hat erkannt, dass Voltas branchenführendes duales Lade- und Medienmodell ein öffentliches Ladeangebot bietet, das erschwinglich, zuverlässig und zugänglich ist.“

Offenbar kämpfte Volta zuvor mit finanziellen Engpässen: „Während der Markt für Elektroauto-Infrastrukturen ein enormes Potenzial bietet, war Volta nur begrenzt in der Lage, dieses Potenzial unter schwierigen Marktbedingungen und bei anhaltenden Kapitalengpässen eigenständig zu nutzen. Diese Transaktion schafft Wert für unsere Aktionäre und bietet unseren hervorragenden Mitarbeitern und anderen Stakeholdern einen klaren Weg in die Zukunft“, so Cubbage.

2021 hatte Volta Charging übrigens eine Expansion nach Europa angekündigt. Im Dezember selbigen Jahres gab das Unternehmen bekannt, seinen Schwerpunkt zunächst auf Deutschland, Österreich, die Schweiz und Frankreich legen und von ersten Büros in Berlin und Paris aus agieren zu wollen. Vollzug wurde seitdem nicht gemeldet. Es gibt aber in der Tat eine Präsenz in Berlin – unter dem Dach von The Drivery, am Mariendorfer Damm 1.

Shell baut seine Position im weltweiten Ladeinfrastruktur-Markt bekanntlich regelmäßig durch Übernahmen aus. Volta Charging ist der jüngste Zukauf auf einer Liste, die unter anderem die SBRS GmbH, Ubitricity und NewMotion enthält.
voltacharging.com, shell.us

1 Kommentar

zu „USA: Shell kauft Volta Charging auf“
EMobilitätsberatung-Berlin
21.01.2023 um 10:27
Ich denke nach der Übernahme durch Shell werden jetzt auch die Aktivitäten in Europa verstärkt werden. Die Basis ist halt immer, oder noch sehr oft, Petro-Dollars. Damit Shell auch später noch Geld hat bzw ausreichend neues einnimmt investieren sie halt in alles wo es geht rund um die Mobilitätat. Die Ladesäule gefällt mir schon mal extrem gut

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