Eve Energy plant zwei weitere Batterie-Werke in China
Der chinesische Batteriezellen-Hersteller Eve Energy, zu dessen Kunden unter anderem BMW gehört, bereitet den Bau von zwei neuen Produktionsstätten in China mit einer Jahreskapazität von 20 bzw. 23 Gigawattstunden vor – in letzterer werden explizit LFP-Batterien vom Band laufen.
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Zunächst aber zu der geplanten 20-GWh-Fabrik mit noch unbekanntem Lithium-Batterietypus: Diese soll in Jianyang entstehen, einer Stadt in der südwestlichen Provinz Sichuan. Laut dem chinesischen Portal „Autonews Gasgoo“ will Eve Energy in die dortige Batteriefabrik rund 10 Milliarden Yuan investieren, umgerechnet etwa 1,36 Milliarden Euro. Die Errichtung des Werks in Jianyang soll binnen zwei Jahren abgeschlossen werden. Zur Koordination gründe der Hersteller in der Stadt eine Projektgesellschaft mit einem eingetragenen Kapital von mindestens 100 Millionen Yuan (etwa 13,6 Millionen Euro), heißt es weiter. Und: Der gesamte Bau soll in einer Phase erfolgen. Als Quelle nennt das Portal eine offizielle Ankündigung von Eve Energy, deren Kern eine angestrebte Vereinbarung mit der Regierung von Jianyang über besagtes Projekt ist.
Die 23-GWh-Fabrik soll nach Informationen von „Yicai Global“ in Qujing in der südchinesischen Provinz Yunnan binnen 18 Monaten errichtet werden. Die Investitionssumme wird mit 5,5 Milliarden Yuan angegeben, umgerechnet etwa 748 Millionen Euro. Hier wird der Batterietypus präzisiert: In Qujing sollen demnach zylindrische Lithium-Eisenphosphat-Batterien hergestellt werden. Der Bau des Werks soll beginnen, sobald die noch ausstehenden Genehmigungsverfahren abgeschlossen sind. Bei diesen Informationen beruft sich „Yicai Global“ auf eine offizielle Mitteilung von Eve Energy.
Der chinesische Batteriehersteller hatte erst kürzlich ein großes Forschungs- und Entwicklungszentrum in Huizhou in der chinesischen Provinz Guangdong eröffnet. Huizhou ist auch der Hauptsitz des Unternehmens. In unseren Breiten Bekanntheit erlangte der chinesische Hersteller vergangenes Jahr vor allem durch einen Zuschlag von BMW: Eve Energy wurde zu einen der Lieferanten für die Rundzellen ausgewählt, die der Autokonzern in seinen künftigen Elektromodellen der Neuen Klasse einsetzen wird. Die weiteren bestätigten Zulieferer sind CATL und Envision AESC.
Für seine aktuelle Zellgeneration baut Eve Energy zurzeit seine Produktionskapazitäten in China stark aus. So sind zusätzlich zu den oben neu erwähnten Fabriken auch weitere Werke in Chengdu, Yuxi und Jingmen geplant oder im Bau. Ob sich unter all diesen Neubauten auch ein exklusives Werk für BMW befindet, ist nicht bestätigt. Nach offiziellen Angaben von BMW im September wurde Eve Energy mit dem Bau von zwei Werken beauftragt. Ob diese innerhalb oder außerhalb von China entstehen sollen, präzisierte BMW seinerzeit nicht. Klar ist, dass alle Zulieferer zusammen die Regionen Nordamerika, Europa und China lokal abdecken sollen.
Wahrscheinlich ist durch den starken Kapazitätenausbau in China allerdings, dass BMW und Eve Energy mindestens ein Werk in China planen. Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass Eve Energy zudem mit der ungarischen Stadt Debrecen in Verbindung gebracht wird. Laut Berichten von Ende März 2022 hat Eve Energy eine unverbindliche Absichtserklärung mit der dortigen Stadtverwaltung unterzeichnet, 45 Hektar in einem Industriegebiet zu erwerben, um dort eine Anlage zur Produktion von zylindrischen Zellen zu bauen. Seitdem hat man davon aber nichts mehr gehört.
Update 03.02.2023: Der chinesische Batteriezellen-Hersteller Eve Energy, zu dessen Kunden unter anderem BMW gehört, plant eine weitere Fabrik. Das neue Werk in Jingmen in der chinesischen Provinz Hubei soll auf einer Fläche von 666.700 Quadratmetern eine Jahreskapazität von 60 Gigawattstunden bieten. In das Projekt fließen Investitionen in Höhe von 10,8 Milliarden Yuan (1,5 Millionen Euro).
Infos zum Zeitplan oder zu den Batteriezellen, die dort produziert werden sollen, gibt es noch nicht. Bei der Ankündigung von zwei weiteren Fabriken vor rund zwei Wochen (siehe oben) wurde für ein Werk explizit bestätigt, dass es sich um LFP-Zellen handeln soll. In der Summe hat Eve Energy somit innerhalb weniger Wochen Fabrik-Projekte in einem Umfang von mehr als 100 GWh angekündigt.
Update 24.02.2023: Eve Energy hat seine Produktionskapazitäten in Jingmen in der chinesischen Provinz Hubei mit der Inbetriebnahme von vier Teilanlagen um insgesamt 73 GWh erhöht. Produziert werden dort sowohl Batteriezellen für E-Fahrzeuge als auch für stationäre Anwendungen. Eve Energy präzisiert, dass jede Anlage anderweitig spezialisiert ist: in der ersten werden Zellen für stationäre Speicher hergestellt, in der zweiten „zylindrische Leistungsbatterien für den mittleren und oberen Elektrofahrzeugmarkt“, in der dritten LFP-Zellen für Pkw und intergrierte Batteriepakete und in der vierten unter anderem LFP-Zellen für Nutzfahrzeug-Anwendungen.
Zudem erfolgte in Jingmen jetzt der Spatenstich für die Anfang Februar angekündigte neue 60-GWh-Fabrik. Diese soll 2024 in Betrieb gehen und die Produktionskapazitäten von Eve Energy in Jingmen auf insgesamt über 200 GWh steigern.
gasgoo.com, yicaiglobal.com, gasgoo.com (Update I), prnewswire.co.uk (Update II)
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