GM und LGES kassieren angeblich Pläne für US-Zellenwerk in Indiana
General Motors und LG Energy Solution verfolgen ihren Plan für ein viertes gemeinsames Batteriezellenwerk in den USA offenbar nicht weiter. GM könnte das geplante Werk in Indiana stattdessen mit einem neuen Partner an seiner Seite bauen.
Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zwei Quellen. Noch im August 2022 klang das ganz anders: Eine Sprecherin von Ultium Cells, dem Batteriezellen-Joint-Venture von General Motors und LG Energy Solution, verriet seinerzeit, dass man eine vierte Fabrik in New Carlisle im US-Bundesstaat Indiana erwäge. Das Joint Venture habe dort einen Antrag auf Steuerermäßigung gestellt, von dem man hoffe, dass er noch im August bewilligt wird, hieß es weiter. Und: Das vierte Werk solle den anderen drei Batteriefabriken sehr ähnlich sein und eine Investition von über zwei Milliarden US-Dollar erfordern. Reuters spricht nun konkret von rund 2,5 Milliarden US-Dollar, umgerechnet rund 2,3 Milliarden Euro.
Auf Nachfrage bei beiden Konzernen erhielt Reuters folgende Antworten: „Wir haben sehr deutlich gemacht, dass unser Plan die Investition in eine vierte US-Zellfabrik beinhaltet, aber wir werden Spekulationen nicht kommentieren“, so GM in einem Statement. LG Energy Solution erklärte, dass die Gespräche über ein viertes Werk des mit GM betriebenen Batteriezellen-Joint-Ventures Ultium Cells noch andauern, „aber noch keine Entscheidung getroffen wurde“.
Erst Mitte Dezember hatte Ultium Cells ein Darlehen in Höhe von 2,5 Milliarden US-Dollar für den Bau seiner drei anderen US-Werke in Ohio, Tennessee und Michigan gewährt bekommen. Darlehensgeber ist das US-Energieministerium (DOE) über sein Loan Programs Office (LPO).
Zum Stand des Batteriezellen-Produktionsaufbaus ist Folgendes zu sagen: Im September 2022 hat das Joint Venture von GM und LGES bereits mit der Produktion von Batteriezellen in seinem ersten Werk in Warren im US-Bundesstaat Ohio begonnen. Das zweite Werk in Spring Hill in Tennessee soll Ende 2023 den Betrieb aufnehmen und nach neuesten Informationen größer ausfallen als ursprünglich geplant. Das dritte Werk von Ultium Cells wird in Lansing, Michigan, gebaut und soll Ende 2024 die Produktionsbänder anwerfen.
„Mit diesen Zellkapazitäten sind wir auf dem besten Weg, bis Mitte 2024 400.000 Elektrofahrzeuge in Nordamerika zu produzieren“, soll GM noch gegenüber Reuters angegeben haben. Und: „Wir gehen davon aus, dass wir im Jahr 2025 über Zellkapazitäten für die Produktion von mehr als 1 Million Elektrofahrzeugen pro Jahr in Nordamerika verfügen werden.“ Damit ist klar: Der US-Autobauer wird in Kürze weitere Zellfabriken in den USA und Kanada benötigen. Das würde die Angaben der Reuters-Quellen stützen, wonach GM – bei einem bestätigten Projekt-Aus für LGES – in Indiana mit einem anderen Partner weitermachen könnte.
reuters.com
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