LEVC soll wohl zu reinem Elektro-Hersteller werden

Die Geely-Tochter LEVC (London Electric Vehicle Company) steht einem Medienbericht zufolge vor einer Zukunft als reiner Elektrofahrzeug-Hersteller. Um diesen Wandel zu vollziehen, soll Mutterkonzern Geely eine große Investition planen. Bisher bietet LEVC die Hybridfahrzeuge TX und VN5 an.

LEVC hatte den geplanten Wandel zum reinen E-Fahrzeug-Hersteller Ende Dezember bereits kurz angedeutet und angekündigt, im ersten Quartal 2023 nähere Details zur neuen Strategie publik machen zu wollen. Die Nachrichtenagentur Reuters nennt bereits jetzt einige Eckpunkte der Strategie und beruft sich dabei auf Aussagen von Managern des Unternehmens. Demnach soll es besagte Investition von Geely geben, deren Umfang jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben werden soll. Bisher hat der chinesische Konzern nach Angaben der Nachrichtenagentur 500 Millionen Pfund in LEVC gesteckt – umgerechnet rund 570 Millionen Euro. 2013 übernahm Geely bei LEVC die volle Kontrolle.

LEVC soll nun eine Reihe von Nutzfahrzeug- und Pkw-Modellen auf einer gemeinsamen Elektroplattform erörtern. Dem im Reuters-Bericht zitierten LEVC-Geschäftsführer Chris Allen zufolge kann sich sein Unternehmen auf andere Konzernmarken stützen, die bereits über Elektrofahrzeuge verfügen, um „schnell und flexibel voranzukommen“. Das Unternehmen nutzt bereits heute u.a. ein von Volvo entwickeltes Infotainmentsystem, Software und Lenkrad.

Binnen fünf Jahren „könnte“ LEVC eine vollständige Palette von Elektrofahrzeugen auf die Straße bringen und sich in eine volumenstarke, vollelektrische Marke mit einer Reihe von Nutz- und Personenfahrzeugen verwandeln, so die Quintessenz der Statements aus LEVCs Führungsebene. Wortwörtlich soll Allen gesagt haben, dass „in unserem Produkt ein enormer Wert steckt, der noch nie richtig ausgeschöpft wurde.“ Es gehe darum, LEVC zu einer viel bekannteren Marke auf globaler Ebene zu machen und das Produktangebot auf so viele Bereiche wie möglich auszuweiten.

Bisher bietet LEVC das Taxi TX und den davon abgeleiteten Kleintransporter VN5 an. Das Duo kann zwar rein elektrisch fahren, verfügt aber über einen Verbrenner als Range Extender. Im Werk im britischen Coventry ist LEVC aktuell in der Lage, 3.000 Taxis pro Jahr im Ein-Schicht-Betrieb zu bauen. Diese Zahl solle aber leicht auf 20.000 erhöht werden können, außerdem könne sich der Hersteller auf eine Produktion in China stützen, wie es Lotus getan habe, zitiert Reuters aus der LEVC-Führungsetage.

Im Zuge des geplanten Wandels zum Hersteller rein elektrischer Fahrzeuge wollen LEVC und Geely dem Bericht nach außerdem auch externe Investoren an Bord holen und mit anderen Fahrzeugherstellern kooperieren, um neue Technologien zu entwickeln.

Das Geschäft von LEVC erlebte durch die Covid-19-Pandemie in den vergangenen Jahren einen starken Dämpfer. Erst im Oktober wurden 140 Mitarbeiter entlassen. Dieser Einschnitt erfolgte unter dem neuen CEO Alex Nan, der Mitte 2022 die Nachfolge von Jörg Hofmann auf dieser Position angetreten hatte.
reuters.com

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