Lightyear stellt Produktion des 0 ein – wegen Finanzproblemen

Das niederländische Solarauto-Startup Lightyear hat die Produktion seines ersten Modells Lightyear 0 eingestellt und will seine Ressourcen nun vollständig auf das zweite Modell Lightyear 2 konzentrieren. Hinter dem Schritt steht aber mehr als eine strategische Neuausrichtung.

Wie Lightyear mitteilt, habe man bei Gericht einen Antrag auf Eröffnung eines Zahlungsaufschubverfahrens für Atlas Technologies B.V. beantragt, die für die Produktion des Lightyear 0 verantwortliche Betriebsgesellschaft. Diese ist eine Tochter der Holding Atlas Technologies Holding B.V., die nicht vom Verfahren betroffen ist. Die Holding ist offiziell Eigentümerin an den IP-Rechten von Lightyear, also dem geistigen Eigentum.

„Diese Entscheidung wurde uns nicht leicht gemacht, da sie alle betrifft, die sich mit uns auf diese Reise begeben haben“, schreibt das Unternehmen in der Mitteilung. „Das sind natürlich unsere eigenen Mitarbeiter, die neben unseren Investoren, Kunden, Lieferanten und der Regierung Tag für Tag daran arbeiten, die Solarmobilität Wirklichkeit werden zu lassen.“

Die Produktion des Lightyear 0 war erst vor wenigen Wochen beim Auftragsfertiger Valmet Automotive in Finnland gestartet – mit nur einem Exemplar pro Woche. Die für das erste Quartal angekündigte schrittweise Erhöhung der Produktion kommt nun nicht mehr zustande. Das heißt aber auch: Mit einem Fahrzeug pro Woche wurde bisher wohl nur eine einstellige Anzahl an Serienfahrzeugen des Lightyear 0 gebaut.

Wie das Unternehmen nun genau mit den Kunden umgehen will, die eines der 250.000 Euro teuren Exemplare der Solar-Limousine bestellt hatten, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Klar ist nur, dass sie ihr bestelltes Auto nicht erhalten werden.

Der Fokus des Unternehmens liegt nun voll auf dem für den Massenmarkt bestimmten Solarstromer Lightyear 2, von dem der Leasinganbieter Arval kürzlich 10.000 Exemplare reserviert hatte und für den bisher insgesamt mehr als 21.000 Vorbestellungen vorliegen. Aber: Ob der Schritt, die teure Fertigung des Lightyear 0 zu stoppen, ausreichen wird, um die Finanzierung des Lightyear 2 zu sichern, ist weiterhin offen.

CEO und Mitbegründer Lex Hoefsloot gibt sich zumindest optimistisch. „Wir hoffen, in den kommenden Wochen einige wichtige Investitionen tätigen zu können, um den Lightyear 2, ein erschwingliches Solarelektrofahrzeug, das für ein breiteres Publikum verfügbar sein soll, zu erweitern“, so Hoefsloot. „Daher sind wir der festen Überzeugung, dass die getroffene Entscheidung der beste Weg ist, um unsere Vision zu verwirklichen, saubere Mobilität für alle und überall bereitzustellen.“
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