Sakuu lässt Gigafabriken von Porsche Consulting planen

Sakuu, ein kalifornischer Entwickler von 3D-gedruckten Festkörperbatterien, beauftragt die Porsche-Beratungstochter Porsche Consulting mit der Planung seiner angestrebten Gigafabriken weltweit. Aktuell betreibt Sakuu zwei Einrichtungen im Silicon Valley.

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Sakuu plant nach eigenen Angaben bis 2030 jährliche Produktionskapazitäten von 200 GWh für Lithium-Metall- und Feststoffbatterien. Porsche Consulting soll für die US-Amerikaner die Planung einer Referenz-Großfabrik mit einem nachhaltigem Setup und maximaler Produktionseffizienz übernehmen, die „an verschiedenen Standorten rund um den Globus effizient repliziert werden kann“, wie es Sakuu ausdrückt.

Während das erste Werk die Fertigung von Lithium-Metall-Batterien unterstützen soll, will Sakuu in den folgenden Produktionsstätten seine sogenannte Kavian-Plattformlösung nutzen, um 3D-gedruckte Festkörperbatterien herzustellen. Das eigenentwickelte Druckverfahren soll früheren Angaben zufolge grundsätzlich auch für andere Industriezweige geeignet sein, den größten Hebel sieht das Unternehmen aber in der Batterie-Fertigung. Nach eigenen Angaben werden dabei verschiedene additive Fertigungsverfahren kombiniert. So sollen auf das Pulverbett in einer einzigen Schicht „völlig unterschiedliche Werkstoffe“ aufgesprüht werden können. Bei dem Verfahren kommen neben Keramiken und Metallen auch ein von Sakuu entwickeltes Trägermaterial namens PoraLyte zum Einsatz. Dieses Trägermaterial soll den „einfachen und schnellen“ 3D-Druck von Bauteilen mit Hohlräumen ohne spröde Keramik-Schichten ermöglichen.

Aktuell betreibt Sakuu zwei Einrichtungen im Silicon Valley: eine Pilotlinie für Feststoffbatterien und ein Engineering-Zentrum. Letzteres Zentrum soll es Sakuu nach eigenen Angaben ermöglichen, seine 3D-Druck-Batterieplattform zu skalieren. Wie Sakuu die Gigafactory-Offensive finanziell stemmen will, hat das Unternehmen noch nicht publik gemacht. Bekannt ist, dass Sakuu Anfang 2022 im Rahmen einer Finanzierungsrunde 62 Millionen Dollar eingenommen hat.

Doch zurück zum Deal mit der Porsche-Beratungstochter. „Wir haben uns für Porsche Consulting entschieden, weil wir überzeugt sind, dass das Team von Porsche Consulting ein Meister im Design großer Produktionsanlagen ist – von Anfang bis Ende“, äußert Robert Bagheri, Gründer und CEO von Sakuu. „Wir freuen uns darauf, mit der Unterstützung von Porsche Consulting den Grundstein für unsere erste Gigafactory zu legen.“

Gregor Harman, CEO von Porsche Consulting North America, ist „begeistert, ein integraler Bestandteil von Sakuus Reise zu werden, während das Unternehmen mit dem Bau von Gigafactories beginnt, die alle Normen in der kommerziellen Energieproduktion brechen“. Ihr zukunftsträchtiger und skalierbarer Ansatz der additiven Fertigung könne unglaubliche Innovationen für wichtige Industrien bringen, die auf neue Energielösungen umsteigen – für die Automobilindustrie und darüber hinaus.

Porsche Consulting wurde 1994 aus der internen Beratungseinheit des Automobilherstellers gegründet. Das Unternehmen bietet heute Beratungsleistungen in den Bereichen Produktion und Logistik, Beschaffung und Qualität, Forschung und Entwicklung, Unternehmensentwicklung, Vertrieb und Marketing, Personal und Kultur sowie Finanzen an. Die Porsche-Tochter hat 840 Mitarbeiter an einem Dutzend Standorten in Deutschland, Frankreich, Italien, den USA, Brasilien und China. 2021 erwirtschaftete Porsche Consulting nach eigenen Angaben einen Umsatz von 212 Millionen Euro.

Update 17.02.2023: Sakuu druckt nach jetzigen Angaben seit Dezember 2022 „erfolgreich und kontinuierlich voll funktionsfähige und leistungsstarke Batterien in kundenspezifischen Formen und Größen in 3D“. Das teilt das Unternehmen per Pressenotiz mit. Die Akkus entstünden in einem vollständig trockenen Prozess in der oben genannten Batterie-Pilotanlage im Silicon Valley, heißt es weiter. Und: „Die ersten gedruckten Batterien von Sakuu haben beispielsweise eine erfolgreiche Zyklusleistung bei C/5-Stromraten gezeigt und werden voraussichtlich eine hohe Energiedichte von 800-1000 Wh/l erreichen.“

Sakuu wertet dies als wichtigen Schritt auf dem Weg zu seiner geplanten kommerziellen Fertigung von SwiftPrint-Batterien der nächsten Generation, einschließlich Festkörperbatterien, auf Grundlage seiner Kavian-Plattform in Gigafabriken weltweit. „Das Drucken individuell strukturierter Batterien in einem Trockenverfahren (…) ist ein echter Durchbruch und hat das Potenzial, die Herstellung von Batterien der Zukunft für alle Branchen zu revolutionieren. Dieser Meilenstein fördert die Integration zwischen unserer Kavian-Plattform und unseren Plänen für eine Batterieproduktion im kommerziellen Maßstab mit dem Ziel einer Energieproduktion von 200 GWh bis 2030 über ein Netzwerk globaler Partner-Gigafabriken“, äußert Robert Bagheri, Gründer und CEO von Sakuu.

Interessant ist, dass Baheri hier von „Partner-Gigafabriken“ redet. Das war im Januar bei Bekanntgabe der Zusammenarbeit mit Porsche Engineering noch nicht der Fall.
sakuu.com, businesswire.com (Update)

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