Nissan kündigt Beteiligung an Renaults E-Auto-Sparte an

Nissan wird sich an Ampere, der künftig eigenständigen Elektroauto-Sparte der Renault Group, beteiligen. Das sieht eine Einigung beider Unternehmen vor, die noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des jeweiligen Aufsichtsrats steht.

In welcher Höhe Nissan in Ampere investieren wird, wurde in den Mitteilungen der beiden Unternehmen noch nicht bekanntgegeben. „Nach mehreren Monaten konstruktiver Gespräche“ habe man einen wichtigen Meilenstein in den Verhandlungen über die Definition neuer Grundlagen für die Partnerschaft erreicht, schreibt etwa Renault. Nissan habe mit der Investition in Ampere das Ziel, ein „strategischer Anteilseigner“ zu werden.

Ampere soll nach früheren Angaben von Renault-CEO Luca de Meo „ein vollwertiger OEM mit rund 10.000 Mitarbeitern“ werden. Bis 2030 wird Ampere sechs Elektromodelle anbieten: Den Renault 5 Electric und Renault 4 Electric, den Megane E-Tech Electric, den Scénic Electric und zwei weitere Modelle, die noch enthüllt werden.

Die Investition in Ampere ist allerdings nur einer von drei Eckpunkten, die vereinbart wurden, um die „Verbindungen der Allianz zu stärken und die Wertschöpfung für alle Beteiligten zu maximieren“. Denn die Partner wollen auch „operative Projekte mit hoher Wertschöpfung“ starten. Erwähnt werden an dieser Stelle „Schlüsselprojekte in Lateinamerika, Indien und Europa“ – Details werden aber hierzu noch nicht genannt.

Das neue Fundament für die künftige Zusammenarbeit von Renault und Nissan sieht zudem auch vor, dass Renault seinen Einfluss bei dem japanischen Autobauer senkt: Die Renault Group wird ihre Beteiligung an Nissan deutlich reduzieren – von aktuell rund 43 Prozent auf 15 Prozent. Die Kreuzbeteiligung läge damit bei jeweils 15 Prozent, zudem gibt es eine Stillhalteverpflichtung. „Beide könnten die mit ihrer direkten Beteiligung von 15 Prozent verbundenen Stimmrechte mit einer Obergrenze von 15 Prozent frei ausüben“, heißt es in den nahezu wortgleichen Statements. Sprich: Kein Partner soll mächtiger sein als der andere.

Die 28,4 Prozent der Nissan-Anteile, die Renault abtreten will, sollen an einen französischen Trust übertragen werden. Damit verfügt Renault nicht mehr über die Stimmrechte dieser Aktien, sie sollen so „neutralisiert“ werden. Allerdings soll Renault noch die Dividenden dieser Aktien erhalten und auch die Erlöse aus möglichen künftigen Verkäufen.

Weitere Details oder auch Stimmen der Vorstandschefs gibt es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. In der Ankündigung heißt es, dass beide Allianz-Mitglieder „unmittelbar nach der Genehmigung durch den Aufsichtsrat“ weitere Angaben machen wollen.
renaultgroup.com, nissannews.com

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