Kasseler Verkehrs-Gesellschaft will zwölf E-Busse noch 2023 in Betrieb nehmen
Der nun erfolgten Bestellung ist ein langes Verfahren vorausgegangen, denn angekündigt wurden die Pläne für den Kauf von zwölf E-Bussen bereits im April 2019. Damals hieß es nach dem Aufsichtsratsbeschluss, dass sich die KVG auf entsprechende Förderprogramme des Bundes und des Landes Hessen bewerben werde.
Mit Erfolg: Die Beschaffung der Fahrzeuge mit einem Investitionsvolumen von rund zehn Millionen Euro wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert, das 80 Prozent der Mehrkosten der Elektrobusse gegenüber Dieselmodellen übernimmt.
„Das Projekt bot eine Reihe von Herausforderungen“, sagt der KVG-Vorstandsvorsitzende Michael Maxelon, „denn es galt, ein komplett neues Betriebskonzept zu entwickeln, Fragen, wo die Fahrzeuge geladen werden und wie lange ein Ladevorgang dauert, die Reichweite der Batterien und sonstige Wartungs- und Instandhaltungsanforderungen waren zu klären. Schließlich hat im Vergabeverfahren die Firma Solaris das Rennen mit dem wirtschaftlichsten Angebot gemacht.“
Das Ergebnis der Lade-Planung: Die Busse werden nachts in dem künftigen Betriebshof der KVG in der Sandershäuser Straße 59, einem ehemaligen Gelände der Kasseler Firma Hübner, aufgeladen – per Pantograf. „Aufgrund der Länge von Linien und der Kasseler Topografie“ sei jedoch während ihres täglichen Einsatzes teils eine Zwischenladung erforderlich. Dafür baut die KVG in der Wendeschleife Holländische Straße Ladeinfrastruktur auf, ebenfalls eine Pantografen-Lösung.
Die zwölf emissionsfreien Busse sollen im gesamten Liniennetz der KVG eingesetzt werden. Details des Betriebskonzepts wird die KVG kurz vor der Inbetriebnahme der Fahrzeuge veröffentlichen.
Update 07.11.2023: Solaris hat mit den Auslieferungen der zwölf E-Busse für die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft (KVG) begonnen. Die ersten beiden Exemplare aus der Bestellung von Januar 2023 sind in Kassel eingetroffen, die restlichen zehn sollen noch in diesem Monat folgen.
Die vier elektrischen Solo- und acht Gelenkbusse werden aber noch nicht gleich in den Linienbetrieb starten – dies ist laut KVG „ab spätestens Mai 2024“ geplant. In der demnächst beginnenden mehrwöchigen Testphase werden die Busse zunächst mit mobilen Geräten geladen. Währenddessen baut das Dinslakener Unternehmen SBRS die stationäre Ladeinfrastruktur auf dem neuen Gelände der KVG in der Sandershäuser Straße 59 mit sechs Doppellademasten zum nächtlichen Laden. Ein weiterer Lademast entsteht in der Wendeschleife Holländische Straße für den späteren Linienbetrieb. Geladen werden die E-Busse vollautomatisch über einen Stromabnehmer auf dem Dach.
Wie die Ladeinfrastruktur wurde auch die Beschaffung der zwölf Elektrobusse vom Bund gefördert, der 80 Prozent der Mehrkosten gegenüber Dieselbussen übernimmt.
0 Kommentare