Canoo gibt weitere Aktien aus
Das kalifornische E-Auto-Startup Canoo will über einen Aktienverkauf rund 52,5 Millionen US-Dollar einnehmen. Dazu wurden bereits Vereinbarungen mit mehreren Investoren getroffen, vollzogen ist der Deal aber noch nicht. Die Investoren würden dann nicht nur Aktien, sondern auch Optionen auf künftige Aktienkäufe erhalten.
Wie das Unternehmen mitteilt, wurden Vereinbarungen mit nicht namentlich genannten, institutionellen Investoren getroffen, um 50 Millionen neue Aktien zu verkaufen – zusammen mit Optionsscheinen, die den Investoren die Option geben, bis zu 50 Millionen weitere zu kaufen.
Die Investoren zahlen 1,05 US-Dollar pro Aktie, was einem Rabatt von 16 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag entspricht. Jede Aktie kommt mit einem Optionsschein, der zu 1,30 Dollar pro Aktie ausgeübt werden kann.
Wie Canoo angibt, soll der Nettoerlös aus der Aktienemission für „allgemeine Betriebszwecke“ verwendet werden. Es wird erwartet, dass das Unternehmen noch in diesem Monat die Geschäftszahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2022 vorlegt. Zum Ende des dritten Quartals verfügte Canoo nur noch über Barmittel in Höhe von 6,8 Millionen Dollar.
Das Startup ist aber seit einiger Zeit knapp bei Kasse, da die Ausgaben für den geplanten Produktionsanlauf hoch sind – erst im November wurde bekannt, dass Canoo ein Fahrzeugwerk in Oklahoma übernimmt, um dort sein Lifestyle Vehicle (LV) und dessen Cargo-Variante Lifestyle Delivery Vehicle (LDV) zu produzieren.
Im Mai 2022 hatte Canoo sogar schon die eigene Zukunft in Frage gestellt, der Geschäftsbetrieb war ohne externe Finanzmittel nicht gesichert. In der Folge erhielt das Unternehmen zwar einige Großaufträge, etwa von Zeeba, Kingbee und Walmart, musste dabei aber einige harte Bedingungen akzeptieren. Für das Walmart-Abkommen muss Canoo darauf verzichten, für die Dauer des Lieferdeals Fahrzeuge an Amazon zu verkaufen. Walmart hat sich etwa Optionen auf 61 Millionen Canoo-Aktien gesichert. Da das noch zu einem vereinbarten Preis von 2,15 Dollar je Aktie geschehen ist, wäre es derzeit für Walmart aber nicht attraktiv, die Optionen zu ziehen.
In den vergangenen zwölf Monaten ging der Aktienwert von Canoo um 80 Prozent zurück. Nach dem Bekanntwerden des rabattierten Verkaufs gab der Kurs weiter nach – an der Börse kam die Vereinbarung also nicht gut an. Bisher hat Canoo 356 Millionen Aktien ausgegeben. Kommen nun 50 bis 100 Millionen weitere Anteilsscheine hinzu, wird die Beteiligung der Bestandsinvestoren erheblich verwässert.
cnbc.com, prnewswire.com
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