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„Trends and Development in Battery Performance“ – Stefan Bergold von Farasis Energy Europe

Über Trends in der Batterieentwicklung sprach Stefan Bergold, General Manager Europe bei dem chinesischen Batteriezellhersteller Farasis Energy, bei unserer Online-Konferenz „electrive.net LIVE“. Doch auch die Herausforderungen, um Batterien in ausreichenden Stückzahlen zu produzieren, gehörten zu seinem Themenumfang.

„Wir müssen nicht nur die Nachfrage fördern, dass die E-Autos gekauft werden. Wir müssen diese ganzen E-Autos und ihre Batterien auch bauen“, sagte Bergold vor diesem Hintergrund. „Derzeit sind die Kapazitäten der europäischen Batteriefabriken noch sehr begrenzt. Wenn wir nicht die Batterien weiter aus Asien importieren wollen, müssen wir nicht nur die Nachfrage fördern, sondern auch das Angebot.“

Doch mit klassischen Incentives allein – etwa Steuererleichterungen oder Förderprogrammen rund um die Qualifizierung des Personals – ist es im internationalen Wettbewerb nicht getan, wie aktuell der Blick auf die US-Politik mit dem viel zitierten Inflation Reduction Act zeigt. Die meisten neuen Batteriefabriken werden zwar noch in Asien und dort vorrangig in China gebaut, doch Europa hat gegengesteuert und zahlreiche Projektzusagen erhalten können. Nur: „Aktuell wird diese Planung aber hinterfragt, ob man ein oder zwei Projekte in Europa hintenanstellt und stattdessen erstmal in den USA baut, wo es derzeit sehr attraktiv ist“, so Bergold und bestätigte: „Diese Planspiele sind bei allen Batterieherstellern im Gange.“

Wie schnell sich Rahmenbedingungen ändern können und massive Auswirkungen auf bereits geplante Projekte haben, weiß Bergold nur zu gut. Farasis hat bekanntlich seine erste europäische Batteriefabrik in Bitterfeld-Wolfen geplant, das Projekt aber inzwischen pausiert. „Die Entscheidung für eine Batteriefabrik hängt immer an Kunden und Märkten. Wir hatten für Bitterfeld-Wolfen mehrere Kunden und mehrere Märkte im Visier. Derzeit ist das Projekt aber auf ‚Hold‘“, sagte Bergold hierzu eher ausweichend. Welche Kunden oder Märkte weggebrochen sind, gab er vor unserem Live-Publikum aber nicht an.

Zu den globalen Rahmenbedingungen kommt hinzu: Für möglichst nachhaltige und auch international unabhängig hergestellte Batterien müssen die Lieferketten lokalisiert werden – denn wenn bereits die wichtigen Vorprodukte um den halben Globus transportiert werden müssen und dabei zwangsweise Grenzen passieren, werden die Abhängigkeiten beim Import nur verschoben. „Lithium und Graphit gibt es in Europa ausreichend“, sagt Batterie-Experte Bergold. „Nickel, Kobalt und Mangan sind aber sehr selten.“ Es gebe nur bekannte Minen in Finnland und der Türkei. „Bisher war es wirtschaftlich meist nicht darstellbar, Rohstoffe in Europa abzubauen oder die Förderung aufzubauen“, so Bergold weiter. „Das ändert sich womöglich jetzt. Für die allein in Deutschland geplanten 15 Millionen E-Autos alle Rohstoffe in Europa abzubauen, wird kaum möglich sein. Aber es gibt ungenutzte Potenziale, um Importe zu verringern.“

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