Mercedes-Benz Vans präsentiert den neuen eSprinter
Im zweiten Halbjahr soll der neue Mercedes eSprinter in den USA und Kanada an den Start gehen. In Europa wird die erste Variante des Kastenwagens Ende des Jahres auf den Markt kommen. Insgesamt wird das Fahrzeug mit neuer Technik in der bekannten Karosserie in rund 60 Märkten erhältlich sein.
Der neue Kastenwagen ist mit einer Batterie mit einer nutzbaren Kapazität von 113 kWh ausgestattet und wird nach WLTP eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern haben. Laut Hersteller sind im urbanen Raum sogar bis zu 500 Kilometer drin. Bei einer Testfahrt im Oktober 2022 hatte der eSprinter die 475 Kilometer lange Strecke von Stuttgart nach München und zurück mit einer Akkuladung geschafft.
Der Elektromotor ist im Heckmodul integriert. Dieser ist in zwei Leistungsstufen, 100 beziehungsweise 150 kW Peak, erhältlich und bietet ein Drehmoment von bis zu 400 Newtonmeter.
Der überarbeitete eSprinter basiert auf einem neuen Konzept aus drei Modulen: Dem Frontmodul, dem Unterboden mit Hochvoltbatterie und dem Heckmodul. Das ermöglicht laut Hersteller „die Gestaltung von verschiedenen Aus- und Aufbauten, wie sie bisher nur vom konventionellen angetriebene Sprinter bekannt waren.“ So sei es aufgrund der elektrisch angetriebenen Hinterachse beispielsweise möglich, neben dem klassischen Kastenwagen auch offene Baumuster anzubieten.
Das offene Baumuster sowie weitere Batterievarianten sollen nach der Einführung der ersten Kastenwagenvariante Ende des Jahres sukzessive erhältlich sein. Mit 113 kWh ist die erste der erhältlichen Batterievarianten auch die größte im Angebot. Langfristig soll der eSprinter auch mit Akkus mit einer nutzbaren Kapazität von 56 beziehungsweise 81 kWh erhältlich sein. Die Lithium-Eisenphosphat-Zellchemie (LFP) ermögliche es, die Batterievarianten frei von Kobalt und Nickel zu halten, ein aktives Thermomanagement soll für maximale Effizienz sorgen.
Die AC-Ladeleistung liegt bei 11 kW – ein vollständiger Ladevorgang mit der größten Batterieoption dauert somit rund zwölf Stunden. Alle eSprinter können aber auch mit Gleichstrom geladen werden, die maximale Ladeleistung liegt hier bei 115 kW in der Spitze. Die Batterie mit 113 kWh soll damit in 42 Minuten von zehn auf 80 Prozent geladen werden können, was einer durchschnittlichen Ladeleistung von 113 kW entspricht – bei einer Werksangabe von 115 kW in der Spitze. Die Ladekurve ist also – wie bisher beim eSprinter – extrem flach. Das spätere Basismodell mit 56 kWh soll laut der Mitteilung in 28 Minuten von zehn auf 80 Prozent geladen werden können.
Mit den 113 kWh und bis zu 400 Kilometern Reichweite dürften sich auch die Einsatzmöglichkeiten für den eSprinter deutlich erweitern. Die aktuelle Generation, die zwar mit einer nahezu identischen Karosserie optisch kaum von dem nun vorgestellten Modell zu unterscheiden ist, war entweder mit 41 kWh (brutto, 35 kWh netto) oder mit 55 kWh (brutto, 47 kWh netto) verfügbar – und damit quasi nur für Kurzstrecken-Einsätze in der Zustell-Branche tauglich.
Das Ladevolumen der ersten Variante liegt bei 14 Kubikmetern, das zulässige Gesamtgewicht beträgt bis zu 4,25 Tonnen. Die Hochvoltbatterie im Unterboden zwischen den Achsen sorgt nach Angaben von Mercedes für einen niedrigen Schwerpunkt. Und für einige Kunden eine ebenfalls wichtige Neuerung: Der eSprinter kann künftig auch einen Anhänger ziehen. Je nach Karosserie- und Antriebsvariante soll die Anhängelast bei bis zu zwei Tonnen liegen, so Mercedes-Benz Vans.
Ab Mitte 2025 will Mercedes-Benz nur noch rein elektrische Van-Modelle auf den Markt bringen. Hierfür setzt das Unternehmen auf seine neue Elektro-Plattform, die zunächst auf drei Kontinenten in der Produktion zum Einsatz kommen wird.
mercedes-benz.com
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