Heidelberger Druckmaschinen launcht Wallbox für Gewerbe
Die Heidelberger Druckmaschinen AG bringt eine erste Wandladestation vor allem für Gewerbekunden auf den Markt. Die Wallbox connect.business soll Software-seitig von einer Unternehmensbeteiligung profitieren, die vor wenigen Wochen fixiert wurde.
Das 2022 von der Heidelberger Druckmaschinen AG gegründete Tochterunternehmen Amperfied hat sich nämlich kürzlich an der Flotteladen GmbH beteiligt, um passende Softwarelösungen für das Laden ganzer Fahrzeugflotten anbieten zu können. Dies soll bei der Wallbox connect.business künftig zum Tragen kommen. Das neue Gerät wird laut einer Unternehmensmitteilung ab dem zweiten Quartal 2023 verfügbar sein und richtet sich an Fuhrparkmanager, Dienstwagenfahrer, Hotel- und Gastronomiebetriebe sowie Mehrfamilienhauseigentümer.
Das neue Gerät für Gewerbekunden ist neuestes Mitglied der Amperfied-Wallbox-Familie und eine technische Weiterentwicklung der Wallbox connect.home. Sie unterscheidet sich von dieser durch „einen integrierten Energiezähler, der die verbrauchte Energie kilowattstundengenau erfasst und der EU-Messgeräterichtlinie (Measuring Instruments Directive, kurz MID) genügt“, so Amperfield. Damit eigne sich die Ladestation zusätzlich für den halböffentlichen Bereich, wo keine öffentliche Abrechnung des Stroms erfolgt.
Dazu führt der Hersteller Folgendes aus: „Durch die Kombination aus MID-konformem Energiezähler und RFID-Authentifizierung kann unterschieden werden, welches Fahrzeug welche Lademengen hat und entsprechend manuell abgerechnet werden. Zudem verhindert die Authentifizierung mittels RFID-Karte das Laden durch unberechtigte Dritte.“ Die Wallbox connect.business unterstützt ferner OCPP 1.6, womit sie sich einfach an Backend-Systeme verschiedener Anbieter zum Verwalten und Abrechnen von Ladevorgängen anbinden lässt. Außerdem kündigt Amperfied für das dritte Quartal als Software-Update das optional aktivierbare Protokoll OCPP 1.6 secure an.
Bei dem Gerät allein soll es nicht bleiben, der Hersteller will ein ganzes Ökosystem zur Verfügung stellen: „Durch eine geplante Integration auch in das Backend der Flotteladen GmbH wird die Wallbox connect.business Teil eines umfassenden, modularen Lademanagementsystems, das es ermöglicht, bis zu 100 Wallboxen in einem Systemverbund zu betreiben.“ Die Software im Backend erlaube die Systemkonfiguration, Auswertung, Daten- und Nutzerverwaltung sowie die Abrechnung und lasse sich in die bestehende IT-Infrastruktur des Kunden integrieren.
„Die Einführung der Wallbox connect.business ist ein weiterer Baustein in unserer Strategie, unter der Marke Amperfied auch gewerblichen Kunden zukunftsorientierte und wirtschaftliche E-Mobilitätslösungen zu bieten“, sagt Dr. Ludwin Monz, Vorstandsvorsitzender der Heidelberger Druckmaschinen AG. Bei der Entwicklung der connect.business habe man sich intensiv mit den Bedürfnissen gewerblicher Kunden auseinandergesetzt. Das Ergebnis sei eine Ladestation, die mit ihrem MID-Zähler zur kilowattstundengenauen Erfassung sowie der möglichen Anbindung an ein Backend-System genau auf die Anforderungen dieser Zielgruppe abgestimmt ist. Nach oben hin abrunden will der Hersteller das Angebot für Gewerbekunden zudem durch eine barrierefreie und eichrechtskonforme Ladesäule namens Chargespot connect.public.
Die Heidelberger Druckmaschinen AG bietet ihre Lösungen im Bereich Elektromobilität seit 2022 unter der neuen Produktmarke Amperfied an. Das Unternehmen stieg 2014 in das Geschäft mit Ladeelektronik für E-Fahrzeuge ein und vermarktet inzwischen auch Wallboxen unter eigener Marke. Um das Geschäftsfeld der E-Mobilität künftig schneller und flexibler weiterentwickeln zu können, wurde es vom Druckmaschinengeschäft gelöst und firmiert seit einigen Monaten als eigenständige Gesellschaft unter dem Namen Amperfied GmbH.
Stand Juni 2022 hat Heidelberger Druckmaschinen nach eigenen Angaben über 130.000 Wallboxen verkauft. Um die steigende Nachfrage schneller zu bedienen, wurde wie berichtet am Standort Wiesloch-Walldorf die Produktionskapazität kontinuierlich erhöht, derzeit sind fünf Produktionslinien in Betrieb. Wie das Unternehmen nun ankündigt, soll die Zahl der Mitarbeitenden über die aktuell 100 Beschäftigten hinaus gesteigert werden – auch dank des internationalen Vertriebs.
heidelberg.com, heidelberg.com (Beteiligung an Software-Anbieter Flotteladen)
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