Ford bringt LFP-Zellen im Mustang Mach-E noch 2023
Ford wird sein Elektromodell Mustang Mach-E in Europa noch 2023 auch mit LFP-Batteriezellen anbieten. Genaue technische Daten und Preise des E-SUV mit der neuen Batterievariante gibt es noch nicht. Dafür überrascht der Hersteller mit einer Aussage zur Ladeleistung.
Für Nordamerika hatte Ford diesen Schritt ebenfalls für dieses Jahr angekündigt. Da der Mustang Mach-E für Nordamerika und Europa im selben Werk in Mexiko gebaut wird, sind vermutlich keine weiteren Anpassungen an den Produktionslinien und den Fahrzeugen nötig – wie viele Fahrzeuge Ford mit den LFP-Batterien bauen kann, dürfte also in erster Linie von der Batterieversorgung abhängen. Lieferant ist in diesem Fall CATL.
2024 wird die Nutzung von LFP-Zellen dann auch für den F-150 Lightning in wichtigen globalen Märkten erfolgen. Die Verwendung von kostengünstigeren Lithium-Eisenphosphat-Akkus – zusätzlich zu Batterien aus Nickel-Kobalt-Mangan – soll Ford ein schnelleres Hochfahren der Produktion des Mustang Mach-E und F-150 Lightning ermöglichen. Und wohl höhere Margen.
Neben den unternehmerischen Gründen wie der schnelleren Produktions-Skalierung führt Ford auch als Begründung an, dass mit den LFP-Batterien die Abhängigkeit von Rohstoffen wie Nickel und Kobalt verringert werde. Zudem könnten die Kunden „künftig ihr Elektrofahrzeug mit genau den Batterie-Leistungsmerkmalen“ wählen, die auf ihre „individuellen Mobilitätsbedürfnisse abgestimmt“ seien.
Dabei spielt der Autobauer auf die bekannten Unterschiede zwischen NCM- und LFP-Zellen an. Etwa die bessere Zyklenfestigkeit von LFP-Zellen und die Kostenvorteile, die Ford nach eigenen Angaben sogar helfen könnten, die Verkaufspreise seiner E-Autos wieder zu senken. Allerdings ist die Energiedichte von LFP-Zellen geringer, weshalb sie bei gleichem Bauraum im Fahrzeug geringere Reichweiten ermöglichen als NCM-Zellen. NCM-Zellen können zudem besser mit sehr tiefen Temperaturen umgehen – wobei Ford darauf verweist, dass „die Kälteverträglichkeit von LFP-Batterien durch technische Maßnahmen deutlich verbessert werden“ könne.
Allerdings überrascht die Aussage von Ford, dass die LFP-Zellen „schneller als zum Beispiel Batterien aus Nickel-Kobalt-Mangan (NCM)“ laden können. In bisher erhältlichen Elektroautos mit LFP-Zellen ist die Ladeleistung eher geringer als bei den Varianten mit NCM-Zellen. Etwa bei Tesla, das im Model 3 und Model Y ebenfalls LFP-Zellen von CATL nutzt.
Aber: Bei Tesla bilden die Varianten mit LFP-Zellen jeweils das Basismodell mit einer deutlich kleineren Batterie als bei den NCM-Varianten. Wie Ford die LFP-Zellen verwenden wird, ist noch nicht bekannt. Bisher bietet Ford im Mustang Mach-E eine „Standard Range“-Batterie mit 76 kWh an (440 km nach WLTP) und die „Extended Range“-Batterie mit 98,7 kWh für bis zu 600 Kilometer Norm-Reichweite.
Ford hatte erst kürzlich Investitionen in Höhe von 3,5 Milliarden US-Dollar für den Bau einer LFP-Batteriezellenfabrik in Marshall im US-Bundesstaat Michigan angekündigt. Ford wird Eigentümer des Werks und es offiziell betreiben, die Technologie stammt aber auch hier von CATL.
ford.com
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