Ford baut Batteriefabrik in der Türkei – mit LGES statt SK On

Ford hat sich mit LG Energy Solution und der Koç Holding auf die Gründung eines Joint Ventures für den Bau eines großen Batteriezellen-Werkes für elektrische Nutzfahrzeuge in der Türkei verständigt. Geplant war die Anlage in der Türkei ursprünglich mit einem anderen Partner.

Der Spatenstich für das Werk in Başkent nahe der türkischen Hauptstadt Ankara soll noch in diesem Jahr erfolgen, wie die drei Unternehmen mitteilen. Der Produktionsbeginn ist laut der unverbindlichen Vereinbarung für 2026 geplant, wobei sich die drei Unternehmen zu mindestens 25 GWh jährlicher Produktionskapazität verpflichten, die potenziell auf bis zu 45 GWh erweitert werden könnte.

Der Standort nahe Ankara ist strategisch gewählt worden, da Ford und die Koç Holding mit dem Joint Venture Ford Otosan dort seit mehr als 60 Jahren ein Fahrzeugwerk betreiben. In der Region werden leichte Nutzfahrzeuge gebaut, auch mit Elektro-Antrieb. Der Ford E-Transit für Europa läuft dort vom Band und nutzt übrigens bereits Batteriezellen von LGES – diese Zellen werden aber noch aus dem LG-Werk in Polen zugeliefert, wo auch die Zellen für den Ford Mustang Mach-E gebaut werden.

Mit dieser Ankündigung bestätigt sich das Gerücht vom Januar 2023, wonach Ford seinen Batteriepartner für die Türkei austauscht. Denn ursprünglich wollten Ford und Koç das türkische Werk für Nfz-Batteriezellen zusammen mit SK On bauen. Diese im März 2022 geschlossene Partnerschaft wurde laut einem aktuellen Bericht der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap vor rund zwei Wochen aufgelöst.

Gründe für den Wechsel des Batteriepartners werden in der Ford-Mitteilung nicht genannt. Yonhap verweist in dem Bericht auf Quellen aus der Industrie, dass SK On aufgrund anhaltender Verluste und steigender Kosten aus dem Vorhaben ausgestiegen sei. Bestätigt ist das aber nicht.

SK On soll aber der Batteriepartner für die drei im Bau befindlichen US-Zellfabriken bleiben, die das Ford-SK-Joint-Venture BlueOval SK betreiben soll. Eine vierte US-Zellfabrik für LFP-Zellen baut Ford offiziell in Eigenregie, nutzt aber für den Betrieb die Expertise und Technologie von CATL.

„Wir erfüllen die Verpflichtung, Batterien in derselben Region zu produzieren, in der wir Elektrofahrzeuge bauen. Die Gründung des neuen Joint Ventures mit LGES und Koç Holding wird eine solide Grundlage schaffen, die für den Aufbau einer florierenden Elektro-Zukunft für Ford in Europa von grundlegender Bedeutung ist“, sagt Lisa Drake, Vice President, Ford EV Industrialization.

„Wir schließen uns jetzt mit Ford und Koç in der Türkei zusammen und werden unsere führende Batterietechnologie einbringen, um den Übergang zu Elektrofahrzeugen in Europa weiter voranzutreiben und damit die globalen Initiativen für eine nachhaltigere Zukunft anzuführen“, sagt Youngsoo Kwon, CEO von LG Energy Solution.
ford.com, lgcorp.com (Mitteilungen), yna.co.kr (Yonhap-Artikel)

1 Kommentar

zu „Ford baut Batteriefabrik in der Türkei – mit LGES statt SK On“
Emobilitätsberatung-berlin K.D.Schmitz
23.02.2023 um 12:29
Mit welschem Partner auch immer, wichtig ist das in Europa Batteriezellen gebaut werden.

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