Forscher bündeln Laser- und Batteriezelltechnologie

Vertreter von EAS Batteries, des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und EdgeWave forschen an Laser-strukturierten LFP-Kathoden für Lithium-Ionen-Rundzellen. Davon versprechen sich die drei Forschungspartner höhere Energiedichten, kürzere Ladezeiten und eine längere Lebensdauer.

Die drei Partner wollen in dem auf drei Jahre angelegten Projekt „High-E-Life“ Konzepte der Laserstrukturierung von Elektroden erstmals auf großformatigen Wickelzellen übertragen – konkret auf LFP-Rundzellen. Das Projektteam verbindet also Laser- mit Batteriezelltechnologie. Das vom deutschen Batterieentwickler EAS Batteries koordinierte Forschungsprojekt hat ein Gesamtvolumen von 2,1 Millionen Euro und wird im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mit 1,3 Millionen Euro gefördert.

Zum Hintergrund: Perforationen im Aktivmaterial der Elektroden verkürzen die Wege der Ionen-Wanderung und beschleunigen damit den Lade- und Entladevorgang in einer Lithiumionenzelle. „Die sogenannten Ionen-Highways können die Ladezeiten großformatiger LFP-Rundzellen perspektivisch auf die Hälfte oder sogar auf ein Drittel reduzieren“, teit EAS Batteries mit. Zugleich könnten aufgrund der höheren mechanischen Flexibilität dickere Elektroden gewickelt werden, was die Energiedichte und somit die Kapazität der Zelle steigere.

Perforiert wird per „neuestem Ultrakurzpuls-Laser, der die empfindliche Aktivmasse punktgenau abtragen kann, ohne die verbleibenden Schichten zu beeinträchtigen“. Das KIT wird innerhalb des Projekts die lasergestützten Prozesse in der Zellfertigung erforschen. EdgeWave trägt die Lasertechnik bei, EAS Batteries die Zellfertigung. Konkretes Ziel sei es, eine Zelle zu entwickeln, die die Eigenschaften der jetzigen EAS-Zelle („MP602030 LFP 50 Ah“) übertrifft und diese in das EAS‘ bereits bestehendes Batteriesystem für die maritime Industrie einzusetzen.

Kurz zu EAS selbst: Das Unternehmen mit Sitz in Nordhausen ist auf die Entwicklung und Herstellung großformatiger Lithium-Ionen-Zellen mit innovativer Elektroden-Fertigungstechnologie spezialisiert. Die Batterielösungen des Unternehmens werden bereits in Europa, Asien und Nordamerika in der Luft- und Raumfahrt, im Verteidigungsbereich, in U-Booten und in der Schifffahrt sowie seit Kurzem in der Automobilindustrie eingesetzt.

Zwischen 2017 und 2022 war EAS vollständig im Besitz der Monbat-Gruppe, im Mai 2022 kündigte dann das inzwischen insolvente Batteriezellen-Startup Britishvolt an, EAS inklusive Monbat New Power und Monbat Holding zu erwerben. Wie sich die Insolvenz auf die Aktivitäten von EAS auswirken, ist nicht bekannt. In der nun veröffentlichten Mitteilung von EAS ist davon keine Rede. Dort und auf der Webseite des Unternehmens heißt es, dass man „seit Juni 2017 Teil der Monbat Gruppe ist“.
pressebox.de

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