VW baut keine Fabrik für Trinity, dafür aber eine für die US-Marke Scout

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Bild: Volkswagen

Es wird kein neues VW-Werk für das Projekt „Trinity“ geben. Das hat VW-Finanzchef Arno Antlitz nun bestätigt. Der Autobauer hatte mit einer neuen Fabrik im Wolfsburger Stadtteil Warmenau für das E-Flaggschiff geliebäugelt. Stattdessen sollen bestehende Werke auf Vordermann gebracht werden.

„Wir werden keine neuen Elektrofabriken in Europa bauen, sondern die bestehenden transformieren“, zitiert „Business Insider“ aus einem der Redaktion vorliegenden Interview mit dem Finanzvorstand. Dieses von VW selbst mit Antlitz geführte Interview wurde offenbar in der vergangenen Woche im Firmen-Intranet veröffentlicht.

Damit dürfte nun feststehen, dass der Trinity, der wie berichtet neu geplant wird, stattdessen im umgerüsteten Wolfsburger Stammwerk gebaut wird. Bereits im November war durchgesickert, dass Konzernchef Oliver Blume den Bau des geplanten Elektroauto-Werks infrage stelle. Im Dezember folgte dann die Meldung, dass VW in einem ersten Schritt bis Anfang 2025 rund 460 Millionen Euro in den Umbau des bestehenden Wolfsburger Stammwerks investieren wird. Unter anderem, weil dort auch der ID.3 vom Band laufen soll.

Eigentlich sollte die Produktion des Trinity im Jahr 2026 anlaufen, aber daraus wird nichts. Denn Blume und Markenchef Thomas Schäfer hatten das bisherige Design, das unter Herbert Diess entwickelt wurde, verworfen und ein neues Design in Richtung SUV angestoßen.

Während Volkswagen in Europa also keine neuen E-Auto-Fabriken plant, baut der Konzern in den USA offenbar ein eigenes Werk für seine neue US-Elektroauto-Marke Scout. „Die Entscheidung, das Werk selbst hochzuziehen, liegt als Beschlussvorlage vor und ist damit gefallen“, zitiert die „Automobilwoche“ aus Unternehmenskreisen. Damit wären die Überlegungen, wonach die Auftragsfertiger Foxconn oder Magna das Werk für VW bauen könnten, vom Tisch.

Die Marke Scout soll als reine E-Auto-Marke für die USA wiederbelebt werden. Der Plan, die Fahrzeuge extern fertigen zu lassen, stand allerdings schon seit Ende vergangenen Jahres auf der Kippe. Insbesondere, weil Arbeitnehmer dagegen waren.

Neben den E-Autos von Scout könnten in dem neuen Werk auch Stromer aus dem Hause Audi vom Band laufen. Das berichtet zumindest die „FAZ“. Auch Audi wurden bereits Ambitionen nachgesagt, ein E-Autowerk in den USA hochziehen zu wollen, um von dem Subventionspaket unter dem Inflation Reduction Act zu profitieren. Das mache den Bau eines Elektroauto-Werks dort „hochattraktiv“, sagte Audi-Chef Markus Duesmann der „FAZ“.

Auch der Bau eines eigenen Werks dort ist laut Medienberichten eine Möglichkeit. „Die Wahrscheinlichkeit, dass wir das im Konzernverbund machen, ist allerdings groß“, so Duesmann.
businessinsider.de (Trinity), automobilwoche.de (Scout), faz.net (Audi; Paywall) via handelsblatt.com

1 Kommentar

zu „VW baut keine Fabrik für Trinity, dafür aber eine für die US-Marke Scout“
Titan
28.02.2023 um 08:18
Dafür wurde doch die Gläserne Manufaktur schon einmal gebaut!

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