Rivian weitet Milliarden-Verluste weiter aus
Das US-Elektroauto-Startup Rivian hat seinen Geschäftsbericht für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2022 vorgelegt. Die Umsätze steigen zwar mit den Auslieferungen der Fahrzeuge. Da die Skalierung der Produktion aber teuer ist, sind auch die Verluste weiter gestiegen.
Die Umsätze in Q4 beliefen sich auf 663 Millionen US-Dollar (623,5 Millionen Euro), im Gesamtjahr 2022 waren es 1,66 Milliarden Dollar (1,56 Milliarden Euro). Unterm Strich stand in den letzten drei Monaten des Jahres ein Nettoverlust in Höhe von 1,72 Milliarden Dollar (umgerechnet 1,62 Milliarden Euro, gegenüber 2,31 Milliarden Euro im Vorjahresquartal). Im Gesamtjahr 2022 verbuchte Rivian einen Nettoverlust von 6,75 Milliarden Dollar oder 6,35 Milliarden Euro (gegenüber 4,69 Milliarden Dollar bzw. 4,41 Milliarden Euro in 2021).
Das heißt: Im Q4 lag der Verlust bei dem 2,6-Fachen des Umsatzes, im Gesamtjahr überstieg der Verlust den Umsatz sogar um das Vierfache.
Rivian produzierte 2022 wie bereits berichtet 24.337 Elektrofahrzeuge und lieferte 20.332 aus. Damit wurde das Jahresziel von 25.000 produzierten Fahrzeugen knapp verfehlt. Für das Jahr 2023 gibt Rivian im neuen Geschäftsbericht das Ziel von 50.000 produzierten Fahrzeugen aus. Als weitere Kennziffer für den Unternehmenserfolg gibt Rivian an, dass die an Amazon ausgelieferten E-Lieferwagen bereits über zehn Millionen Pakete emissionsfrei zugestellt hätten.
Ende 2022 begann das Unternehmen mit der Einführung einer zweiten Schicht für die Fertigung seines E-Pickups R1T und dessen SUV-Ableger R1S. Für beide Modelle kündigt Rivian nun die Einführung einer neuen Variante namens „Max-Pack“ an, die Reichweiten von rund 400 Meilen (640 Kilometer) ermöglichen soll. Die Einführung dieser Variante ist für den Herbst 2023 geplant. Aber: Die bestehenden Bestellungen reichen bereits jetzt bis in das Jahr 2024 – in welchen Stückzahlen die Max-Batterie gebaut werden kann, ist also offen.
Ebenfalls noch in diesem Jahr soll der neue E-Motor „Enduro“ starten – zunächst als Frontantriebsvariante in den Amazon-Transportern von Rivian und dann als Allradantriebsvariante für die R1-Fahrzeuge. Parallel arbeitet das Unternehmen an seiner neuen Hochvolumen-Plattform R2 und kündigt die Einführung einer neuen Akku-Variante mit LFP -Zellchemie an. Die R2-Modelle sollen künftig in dem neuen Werk in Georgia produziert werden.
Angesichts der anhaltenden Verluste wenig überraschend, stehen nun die Kosten im Fokus – weshalb schon einige Pläne gekürzt wurden, wie das Unternehmen nun mitteilt. „Im Jahr 2022 haben wir proaktiv Schritte zur Vereinfachung unseres Produktportfolio unternommen und um eine niedrigere Kostenstruktur in allen Bereichen unseres Unternehmens zu erreichen. Die Aufrechterhaltung unserer Fokussierung und die Verbesserung unserer operativen Effizienz bleiben wichtige Ziele für 2023 und darüber hinaus“, heißt es in dem Geschäftsbericht.
rivian.com (PDF)
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