Projektteam testet BZ-Range-Extender als Umrüstlösung
Ein deutsches Konsortium unter Leitung von Orten Fahrzeugbau entwickelt im Projekt „H2Kit“ ein Brennstoffzellen-basiertes Umrüst-Kit, das Nutzfahrzeuge mit energieintensiven Nebenverbrauchern – beispielsweise Kühltransporter – zu effizienteren Elektrofahrzeugen machen soll.
In dem auf zwei Jahre angelegten Projekt wollen die Partner durch den Einsatz eines Brennstoffzellen-Range-Extenders ein niedrigeres Batteriegewicht und eine flexiblere Regelung der Stromversorgung erreichen. Das vom Bund geförderte Projekt wartet mit einem Gesamtvolumen von rund drei Millionen Euro auf und läuft noch bis Ende November 2024. Neben Umrüstspezialist Orten sind der Lehrstuhl Production Engineering of E-Mobility Components (PEM) der RWTH Aachen und die AE Driven Solutions GmbH beteiligt. Als assoziierter Partner ist zudem die Meyer Quick Service Logistics GmbH & CO. KG an Bord.
Die Projektpartner sind sich einig, dass zur Einhaltung der Klimaziele neben der Entwicklung von Neufahrzeugen auch die Um- und Nachrüstung der Bestandsfahrzeuge notwendig ist. „Bei der Umsetzung alternativer Antriebsstrang-Konzepte eine wird auf künftige Serienproduktionen jedoch nur selten berücksichtigt“, vergegenwärtigt der PEM-Lehrstuhl der RWTH Aachen in einer Mitteilung. Auch die Integration von Innovationen für Peripherie-Komponenten werde nicht immer ausreichend betrachtet. Daher die Idee, aus einem Range-Extender-System ein modulares Umrüstungs-Kit zu entwickeln, das sich von sämtlichen Fahrzeugherstellern nutzen lässt und wirtschaftlich realistisch ist.
Um dies zu erreichen, soll das Kit in einem Lkw-Prototypen auf seine Funktionalität und Integrierbarkeit hin überprüft werden, teilt das PEM mit. Abschließend wollen die Forschungspartner ihre Ergebnisse und Erfahrungen allen Interessierten zur Verfügung stellen.
„Eine fahrzeugindividuelle Auslegung und Produktion elektrischer Antriebsstränge ist zu konkurrenzfähigen Preisen bislang nicht möglich“, bekräftigt PEM-Leiter Professor Achim Kampker. Spezielle Anwendungsfälle wie Kühltransporter verlangten durch ihren hohen und wechselnden Energiebedarf eine Maximierung der Batteriekapazität, die wiederum zu einer unverhältnismäßig hohen Fahrzeugmasse und einer geringen Nutzlast führe. „Logistikunternehmen zum Beispiel benötigen aber ein möglichst geringes Fahrzeuggewicht, um die transportable Nutzlast zu maximieren und die Treibstoffkosten gering zu halten“, so Kampker, seines Zeichens auch Miterfinder des Elektro-Transporters Streetscooter.
pem.rwth-aachen.de
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