BMW entwickelt wohl neue Verbrenner-Plattform
BMW plant offenbar noch lange mit Verbrennungsmotoren. Die SUV der X-Reihe sollen laut einem Medienbericht bis weit ins kommende Jahrzehnt auch mit Benzin- und Dieselmotoren gebaut werden, wofür noch eine neue Plattform entwickelt wird. Aber auch die Konkurrenz hält sich wohl noch eine Option offen.
Zunächst zu BMW: Wie das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Konzernkreise berichtet, soll für die Modelle für die Zeit nach 2027 noch einmal eine neue Fahrzeugplattform entwickelt werden, die alle Antriebskonzepte ermöglicht. In diesem Zuge sollen sowohl die Vier-, Sechs- und Achtzylindermotoren modernisiert werden, wie die Zeitung von nicht näher genannten BMW-Managern erfahren haben will. Dabei soll es sich nicht nur um Benziner handeln, es sollen auch die vor allem in Europa gefragten Dieselmotoren im Programm bleiben.
Auch wenn es von BMW bisher nicht offen kommuniziert wurde und das Unternehmen auf „Handelsblatt“-Anfrage die Informationen nicht kommentieren wollte, ist ein solcher Schritt angesichts der bisherigen Planungen naheliegend. BMW will zwar schon vor 2030 einen Anteil von 50 Prozent Elektroautos beim Absatz erreichen. Das bedeutet aber auch, dass das Unternehmen noch mit mehreren Hunderttausend Verbrennern pro Jahr plant. Wenn diese am Markt bestehen sollen, werden diese wohl nicht auf den aktuellen Plattformen basieren, sondern müssen ebenfalls weiterentwickelt werden.
Aber nicht nur von BMW könnte es weiterentwickelte Verbrenner geben, denn offenbar will auch Mercedes vor allem für China die Hintertür bei seinem End-Datum für den Verbrenner zu nutzen. Offiziell plant der Hersteller zwar, bis zum Ende dieses Jahrzehnts rein elektrisch zu werden, „wo immer die Marktbedingungen es zulassen“. 2023 soll das letzte Modell auf einer Verbrenner-Plattform vorgestellt werden. Doch laut dem „Handelsblatt“ modernisiert Mercedes noch mal seinen V8-Motor M176 – „angesichts des schleppenden Absatzes von Elektroautos in China und den USA könnte Mercedes daher auch länger am Verbrenner festhalten“, heißt es.
Allerdings soll es dabei wohl um wenige Ausnahmen gehen, eine neue Plattform wird es bei Mercedes demnach nicht geben. Der Hersteller hatte bereits angekündigt, seine Ausgaben für die Entwicklung von Verbrennungsmotoren stark zu kürzen und die Gelder in die eMobility-Entwicklung zu investieren. Eine von Grund auf neue Motoren-Generation soll es nicht mehr geben – eine Weiterentwicklung eines bestehenden Motors wurde aber bisher offen gelassen.
handelsblatt.com
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