Samsung SDI wird womöglich Rundzellen-Lieferant von GM

samsung-sdi-iaa-2019-daniel-boennighausen-min

Samsung SDI soll laut einem Medienbericht General Motors künftig mit Rundzellen für Elektroautos beliefern. Demnach ist ein Joint Venture geplant, das GM zusätzlich zu den Pouch-Zellen von Ultium Cells (gemeinsam mit LGES) mit eben jenen Rundzellen versorgen soll. Auch ein weiterer Autobauer wird mit Samsungs Rundzellen in Verbindung gebracht.

Das schreibt das für gewöhnlich gut informierte Portal „TheElec“, das Ende Januar bereits berichtet hatte, dass GM in künftigen E-Modellen von Pouch- auf Rundzellen wechseln will. Zusammen mit General Motors plane der koreanische Batteriehersteller ein Joint Venture zum Bau einer Zellfabrik mit einer Jahreskapazität von mindestens 30 GWh.

Das passt zu anderen Medienberichten, wonach beide Unternehmen unmittelbar vor der Unterzeichnung eines Abkommens zum Bau einer Batteriefabrik im US-Bundesstaat Michigan mit einer Kapazität zwischen 30 und 50 GWh stehen. Geplant sei dort die Produktion sowohl von Pouch- als auch von Rundzellen.

Für die Elektro-Modelle der diversen Konzernmarken auf Basis der Ultium-Plattform nutzt GM die Pouch-Zellen von Ultium Cells, einem eigens hierfür gegründeten Joint Venture mit LG Energy Solution. Im Februar bestätigte GM indirekt die früheren Berichte von „TheElec“, wonach man „offen für die Nutzung aller Batterieformate“ sei – also trotz des Fokus von Ultium Cells auf Pouch-Zellen werden also Rundzellen und prismatische Zellen erwogen. Für welche Modelle oder Fahrzeugsegmente der Umstieg auf Rundzellen geprüft wird, ist aber nicht bekannt.

Samsung SDI hat schon Kathodenmaterial bestellt

In dem Bericht von „KED Global“ zu der angeblich anstehenden Verkündung eines Gemeinschaftsunternehmens von GM und Samsung SDI wird als einer der Hintergründe angeführt, dass der aktuelle Batterie-Partner LGES „mit Personalmangel und Kapazitätsmangel konfrontiert“ sei. Daher sei auch die geplante vierte Batteriefabrik von Ultium Cells nicht zustande gekommen.

Wie „TheElec“ aus südkoreanischen Quellen erfahren haben will, soll bereits die Anfang Februar verkündete Großbestellung von Samsung SDI über NCA-Kathodenmaterial bei Posco vor dem Hintergrund des sich anbahnenden GM-Deals stehen. GM und Posco betreiben ihrerseits ein Joint Venture namens Ultium Chem, welches Kathodenmaterial herstellt – bisher aber vor allem für das LG-Joint-Venture Ultium Cells.

Samsung SDI war im Vergleich mit den anderen südkoreanischen Zellherstellern zuletzt etwas zurückgefallen, die großen OEM-Deals zogen eher LGES und SK On an Land. Allerdings hat das Unternehmen zuletzt einige Ressourcen auf die Entwicklung von Rundzellen mit 46 Millimetern Durchmesser aufgewendet und baut eine Pilotlinie in Südkorea. In dem aktuellen bericht bekräftigt „TheElec“ auch die im Januar bekannt gewordenen Berichte, wonach Samsung SDI in Ungarn eine Rundzellen-Fertigung für BMW, konkret für die E-Autos der Neuen Klasse, plant.

Mit GM, BMW und potenziell auch Tesla mit den 4680-Zellen hätte Samsung SDI drei namhafte Kunden für seine Rundzellen gewonnen. Ein weiterer Autobauer könnte wohl noch hinzukommen: Auch Volvo könnte dem Portal zufolge künftig mit Rundzellen von Samsung SDI versorgt werden. Details hierzu oder auch lediglich weitere Angaben über den Stand der Gespräche gibt es in dem Artikel jedoch nicht.
thelec.net (GM/Samsung SDI), kedglobal.com, koreaherald.com

0 Kommentare

zu „Samsung SDI wird womöglich Rundzellen-Lieferant von GM“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch