Schweizer AMAG errichtet HPC-Netz an 13 Standorten

Die Schweizer Autohandelsgruppe AMAG installiert an 13 Standorten in der Schweiz insgesamt 52 öffentliche HPC-Punkte. Konkret kommt an jeder der 13 Locations ein Ladegerät des Typs ABB Terra 360 zum Einsatz, das mit seinen maximal 360 kW bis zu vier Fahrzeuge gleichzeitig bedienen kann.

Die ersten dieser Schnellladestationen sind laut AMAG bereits in Oftringen (Luzernstrasse) und in Sihlbrugg (Zugerstrasse) in Betrieb. Die weiteren HPC werden an „zentralen Standorten“ in Chur, Winterthur, Pratteln, Schaffhausen, Zuchwil, Bern, Vaduz, Genf, Crissier, Noranco und Kriens eröffnet. Allesamt seien „autobahnnah“, heißt es in einer begleitenden Mitteilung. Bezahlt werden kann der Ladevorgang an den Geräten per Ladekarte und künftig auch per Kreditkarte. Kunden der AMAG-Ladekarte laden dabei zu günstigeren Konditionen.

Frank Böhmerle, CTO bei der AMAG kommentiert die Eröffnung der ersten zwei Standorte wie folgt: „Auch wenn bei den heute verfügbaren E-Fahrzeugen die maximale Ladeleistung bei 150 bis 270 kW liegt, ist abzusehen, dass bei Personenwagen der Standard in den kommenden Jahren auf 350 bis 360 kW ansteigen und sich damit die Ladezeit massiv verkürzen wird. Mit unserem Netz an autobahnnahen Standorten sind wir für den Durchgangsverkehr interessant und bieten eine attraktive Ergänzung zum Ladenetz auf den Autobahnraststätten.“

In Oftringen wird die ABB Terra 360 dabei nicht direkt aus dem Netz, sondern über ein sogenanntes Peakshaving-System mit Strom versorgt. Die Partner sprechen von einer „Weltpremiere“. Hintergrund ist, dass am dortigen Standort trotz schwacher Netzinfrastruktur die oben genannten Ladeleistungen ermöglicht werden sollen. An den anderen Standorten erfolge die Energiezufuhr, wenn möglich, über den direkten Anschluss am Stromnetz, teilt die AMAG mit.

Das Peakshaving-System haben Spezialisten der ABB in Quartino entwickelt. Details werden in der Mitteilung nicht genannt, es dürfte sich aber um eine Pufferspeicher-Lösung handeln, die kontinuierlich Energie aus dem Netz zieht, um diese dann kurzfristig mit hohen Ladeleistungen an die E-Autos abzugeben. ABB selbst gibt an, neben den Ladestationen eine „ganzheitliche Lösung bestehend aus Verteilung, Peakshaving-System, Batterie und Energiemanagementsystem“ bei der AMAG zu realisieren.

Die jetzt angekündigte HPC-Planung ergänzt den allgemeinen Ausbau der Ladeinfrastruktur bei der AMAG. Bereits 2021 hatte die Autohandelsgruppe angekündigt, bis 2025 an ihren Standorten zusätzliche rund 1.000 Ladestationen installieren zu wollen, wovon 250 öffentlich zugänglich sein sollen. Zudem werden die von der AMAG betriebenen Parkhäuser „wo immer möglich“ zu sogenannten Ladehäusern weiterentwickelt, in denen die Kunden Parkplätze mit Ladestationen mieten können. „Bis jetzt sind in der Stadt Zürich die Parkhäuser Utoquai, Kongresshaus und Messe teilweise in Ladehäuser umfunktioniert worden“, heißt es aus der Schweizer Firmenzentrale.

Die Schweizer Autohandelsgruppe AMAG will ihrer 2021 publik gemachten Klimastrategie zufolge bis 2025 klimaneutral sein und ihre eigene Dienst- und Einsatzflotte bis dahin nahezu vollständig auf BEV-Fahrzeuge umstellen. Bis 2025 sollen zudem Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeuge unter den AMAG-Importen einen Marktanteil von 50 Prozent ausmachen, im Jahr 2030 dann bereits 70 Prozent.

Grundsätzlich strebt die AMAG an, bis 2025 als Unternehmen klimaneutral zu werden und bis 2040 einen klimaneutralen Fußabdruck gemäß Net Zero zu erreichen. Die Gruppe beschäftigt nach eigenen Angaben rund 6.500 Mitarbeiter. Gegründet wurde sie 1945, zu den ersten Autoimporten gehörte 1948 der VW Käfer. Heute sei man „eine umfassende und landesweit bestens positionierte Mobilitätsanbieterin“, teilt das Unternehmen mit. Neben dem Verkauf von Autos ist AMAG unter anderem im Leasing, Carsharing, Miet- und Parkgeschäft aktiv.
amagpress.ch

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