Tesla Cybertruck mit 4680-Zellen von Panasonic und LGES?
Panasonic und LG Energy Solution sollen einem Agenturbericht zufolge die 4680-Zellen für den Tesla Cybertruck liefern. Offenbar ein so nicht originär geplanter Zug. Denn Tesla soll mit seinen eigengefertigten 4680-Zellen der ersten Generation das Energiedichte-Ziel noch nicht erreicht haben.
Das berichtet Reuters unter Berufung auf Insider. Tesla habe zwar die Anode trocken beschichten können, kämpfe aber immer noch mit Problemen bei der Trockenbeschichtung der Kathode, heißt es weiter. Und: Tesla plane, in der nächsten Generation von 4680-Zellen (46 Millimeter im Durchmesser, 80 Millimeter Höhe) eine Kathode mit mehr als 90 Prozent Nickel zu verwenden. Hierzu soll der kürzlich geschlossene Deal mit dem südkoreanischen Batteriematerial-Hersteller L&F dienen.
Der Cybertruck wird voraussichtlich noch 2023 in Texas in Produktion gehen, wie Tesla im Januar bestätigte. Eine Serienversion des E-Pickup hat der Hersteller bisher allerdings nicht gezeigt. Auch ein endgültiger Preis wurde noch nicht genannt. Den Cybertruck hatte Tesla im November 2019 präsentiert und den Beginn der Produktion seither dreimal verschoben: Zunächst von Ende 2021 auf Ende 2022, dann auf Anfang 2023 und zuletzt auf die „frühe Produktion“ ab Mitte 2023.
Laut Reuters hat die Batteriezellen-Logistik diese Verzögerungen mitverursacht. Die eigene Fertigung von Zellen des Formats 4680 beherbergt Tesla in Fremont, später sollen Anlagen in Texas, Kalifornien, Nevada und Berlin entstehen. Ende Dezember erreichte das Unternehmen in Fremont nach eigenen Angaben eine Produktionsrate von 868.000 dieser Zellen innerhalb von einer Woche – genug für rund 1.000 E-Autos. Der Hersteller baut die 4680-Rundzellen etwa in das Model Y ein, das in der Giga Texas gebaut wird. Parallel zu dem Modell mit dem strukturellen Batteriepack auf 4680-Basis werden in Austin aber weiterhin Model-Y-Varianten mit herkömmlichen Batteriepack und 2170-Zellen gebaut – da die 4680-Produktion nicht ausreicht, um die Fahrzeug-Fertigung auszulasten.
Die größeren 4680-Zellen sollen später auch im E-Lkw Tesla Semi und dem kommenden Roadster 2 verbaut werden. Für die Produktion dieser Modelle wird es wichtig sein, wie schnell Tesla die eigene 4680-Produktion skalieren kann. Reuters berichtet unter Berufung auf Insider, dass sich der Hersteller nun über die Zulieferer Panasonic und LGES absichere – wobei seit Vorstellung der Zellpläne 2020 klar war, dass auch 4680-Zellen von Lieferanten bezogen würden. Allerdings blieb seither offen, in welchen Stückzahlen dies geschehen soll.
Zur Batterie des Cybertruck hat Tesla bisher keine Details veröffentlicht. Die Nachrichtenagentur berichtet nun, dass explizit der Cybertruck von der Zulieferung der 4680-Zellen aus Panasonic- und LGES-Fabriken profitieren solle. Es werde jedoch einige Zeit dauern, bis die Zulieferer die Produktion hochgefahren haben, heißt es weiter.
Teslas Batteriepartner Panasonic fertigt 4680-Zellen zurzeit auf einer Pilotlinie in Japan und hat bereits erste Musterzellen an Tesla geliefert. Die Serienproduktion soll denn auch in Nordamerika erfolgen – vermutlich in einem neuen Werk in Kansas, das aber erst im März 2025 fertiggestellt werden soll, oder in einem noch nicht offiziell bestätigten Projekt in Oklahoma. Reuters schreibt, Panasonic werde allerdings schon im Laufe des aktuellen Geschäftsjahres, das im März 2024 endet, mit der Serienproduktion beginnen. Dazu passt, dass in der japanischen Pilotanlage zwei zusätzliche Produktionslinien entstehen, die ab April 2023 in Betrieb gehen sollen.
LG Energy Solution hatte Mitte 2022 den Bau einer neuen Produktionslinie in seinem Werk Ochang in Südkorea für 4680-Rundzellen angekündigt. Die Linie soll auf eine jährliche Produktionskapazität von 9 GWh kommen – und schon seinerzeit gab es Hinweise, dass LGES dort offenbar für Tesla produzieren werde. Die Produktion der 4680-Zellen in Ochang soll nach damaligen Stand im zweiten Halbjahr 2023 aufgenommen werden.
reuters.com
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