Erste E-Lkw-Flottenbetreiber erhalten Förderbescheide – aber (noch) kein Geld

Im Rahmen der Bundesförderung für Elektro- und Wasserstoff-Lkw sowie der Lade- und Tankinfrastruktur hierfür haben erste Flottenbetreiber ihre Förderbescheide erhalten. Doch laut der Fachzeitschrift „trans aktuell“ hat die Sache im Fall einiger Unternehmen einen großen Haken: Denn das Geld fließe nicht zur Fertigstellung des Fahrzeugs, sondern womöglich erst 2025 oder 2026.

„Aus Haushaltsgründen konnte Ihr Projekt nicht wie beantragt für das Haushaltsjahr 2024 bewilligt werden“, zitiert die Zeitschrift aus Förderbescheiden. Beabsichtigt sei, „die Zuwendung kassenmäßig ins Haushaltsjahr 2025 zur Verfügung zu stellen.“ In anderen Bescheiden seien Flottenbetreiber sogar bis ins Jahr 2026 vertröstet worden.

Die betroffenen Unternehmen müssen also in Vorleistung gehen – was offenbar zum Teil nicht nur für Ernüchterung, sondern auch Unmut sorgt. Denn wie die „trans aktuell“ vorrechnet, liegen derzeit die Mehrkosten für einen Elektro-Lkw bei bis zu 220.000 Euro je Fahrzeug. Bei einer Förderquote von 80 Prozent der Investitionsmehrkosten würde der Bund also 176.000 Euro übernehmen. Dass die Fördergelder ohnehin erst 2024 geflossen wären, wäre angesichts der Lieferzeiten (und der Bezahlung der Fahrzeuge bei Auslieferung) noch hinnehmbar gewesen.

Doch wenn es erst 2025 oder 2026 kommt, müssen die Betreiber viel Geld vorfinanzieren – bereits bei sechs Fahrzeugen würde die Summe, die der Bund entgegen erster Zusagen nicht 2024 überweist, bereits eine Million Euro überschreiten. „Wir sind doch keine Bank“, zitiert die Fachzeitschrift einen mittelständischen Spediteur, der eines der Schreiben erhalten hatte. Laut dem Bericht würde er die Fahrzeuge gleich wieder zurückgeben – obwohl er bisher „jede Stolperfalle auf dem Weg zur Elektromobilität in Kauf genommen“ habe.
eurotransport.de

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