Skoda erhöht 2023 auf 1.500 Batteriesysteme pro Tag

Bild: Volkswagen

Skoda wird in diesem Jahr im Stammwerk in Mladá Boleslav eine weitere Montagelinie für MEB-Batteriesysteme installieren und die Produktionskapazitäten damit auf 1.500 Einheiten pro Tag steigern. Die erste Montagelinie war dort im Mai 2022 in Betrieb gegangen.

Mladá Boleslav ist in Europa der einzige Standort außerhalb Deutschlands, an dem Batteriesysteme für MEB-Fahrzeuge produziert werden. Seit Mai werden dort Batteriesysteme für Elektroautos der Marken Skoda, VW, Audi und Seat montiert. Schon bei der Inbetriebnahme sprach Skoda von einer baldigen Erweiterung der Kapazitäten. Christian Bleiel, Leiter Komponentenfertigung bei Skoda Auto, erklärte seinerzeit: „Den nächsten Schritt werden wir zum Ende des Jahres 2023 gehen. Dann werden wir die zweite Ausbaustufe ans Netz bringen und in der Lage sein, insgesamt über 380.000 Batteriesysteme pro Jahr zu fertigen.“

Nun präzisiert Skoda, dass zum einen der Zeitplan gehalten wird und zum anderen die Kapazität auf 1.500 Einheiten pro Tag steigen soll. Die kleinste Batteriesystem-Version, die am Stammsitz der Tschechen gebaut wird, verfügt mit acht Modulen über einen Brutto-Energiegehalt von 55 Kilowattstunden (kWh). Die mittlere Variante kommt mit neun Modulen auf 62 kWh und der größte Akku mit zwölf Modulen auf 82 kWh. Neben den Modulen, die jeweils 24 Zellen enthalten, gehören zu den Bestandteilen eines MEB-Batteriesystems auch ein Batteriegehäuse mit integriertem Kühlsystem, ein Batteriemanagementsystem und die nötigen elektrischen Verbindungen.

Skoda macht diese Pläne in einer Mitteilung mit Rück- und Ausblick zur Gesamtperformance der Marke publik. Darin kündigt die tschechische Volkswagen-Tochter zudem eine überarbeitete Version des BEV-Modells Enyaq iV für dieses Jahr an. Ebenfalls noch 2023 soll die neue Generation der Modellreihen Superb und Kodiaq zu den Händlern rollen. Beide Modelle werden auch als Plug-in-Hybrid erhältlich sein – für den Kodiaq ein Novum.

Die Marke bestätigt in der Mitteilung ferner die im vergangenen Jahr angekündigte Beschleunigung ihrer Elektro-Pläne. Skoda wird demnach bis 2026 drei weitere Batterie-elektrische Modelle auf den Markt bringen: einen Kleinwagen, ein Kompakt-SUV und ein Siebensitzer-SUV. Erste Einblicke verspricht Skoda für das zweite Quartal 2023. Ziel des Herstellers ist es, den BEV-Anteil an den Auslieferungen in Europa bis 2030 auf über 70 Prozent zu steigern und bis 2027 insgesamt 5,6 Milliarden Euro in die E-Mobilität zu investieren. Man wolle „die gesamte elektrische Produktpalette anbieten, vom Einstiegsmodell bis zum geräumigen Familienfahrzeug“, heißt es.

Interessant: Die Schwestermarke VW hat erst diese Woche seine E-Auto-Absatzziele in Europa und Nordamerika erhöht. In Europa sollen im Jahr 2030 statt der bisher geplanten 70 Prozent nun bis zu 80 Prozent der von VW verkauften Autos BEV sein, in Nordamerika ist bis dahin ein BEV-Anteil von 55 Prozent geplant – statt bisher 50 Prozent. Die bisherigen Zielmarken stammten aus dem März 2021.

Bei Skoda hält man an der 70-prozentigen Elektro-Quote für Europa fest. Die Tschechen haben es also nicht so eilig wie VW. Sie betonen auch, dass „der Verbrennungsmotor für Škoda eine wichtige Rolle in der Phase der Transformation spielt“. Man optimiere seine sparsamen und modernen Verbrennermodelle konsequent weiter, so der Hersteller, der in diesem Zusammenhang auch auf die beiden oben genannten Neu-PHEV verweist.

Die tschechische VW-Tochter konnte vom derzeit einzigen Elektromodell, dem Enyaq, im vergangenen Jahr 53.700 Exemplare ausliefern – dabei schlüsselt die Marke allerdings nicht zwischen dem Enyaq und dem 2022 eingeführten Enyaq Coupé auf. Dass bei Skoda die Steigerung gegenüber den 44.700 Enyaqs in 2021 gemessen an der Marktentwicklung verhältnismäßig gering ausfällt, hat seine Gründe vor allem in der Produktion und den seit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine besonders volatilen Lieferketten: Denn bereits 2021 lief die Enyaq-Produktion aufgrund der hohen Nachfrage (und vor dem Hintergrund des Halbleiter-Mangels) am Anschlag. Die Kapazitäten für das Enyaq Coupé, welches seit Mitte Februar 2022 auf der selben Linie wie der Enyaq und Octavia gebaut wird, kommen zusätzlich hinzu – womit die Kapazität rechnerisch von etwa 50.000 Einheiten auf gut 80.000 Elektro-Skodas steigt. Allerdings stand das Werk in Mlada Boleslav wegen fehlender Kabelbäume aus der Ukraine über Wochen still und lief danach eine Zeit lang mit verminderter Produktion.

Vor diesem Hintergrund, der auch Verbrenner-Modelle betroffen hat, gingen die Skoda-Auslieferungen über alle Antriebsarten hinweg um 16,7 Prozent auf 731.300 Fahrzeuge zurück (2021: 878.200 Skodas). Neben dem Modell Kushaq (einem Verbrenner-SUV für Indien) war der Enyaq das einzige Modell, welches 2022 Zuwachs verzeichnen konnte. Somit waren im vergangenen Jahr 7,4 Prozent aller neuen Skodas rein elektrisch – 2021 waren es fünf Prozent.
skoda-media.de

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