VW entwickelt Leistungselektronik in Kassel

Bild: Volkswagen

Volkswagen Group Components hat am Standort Kassel ein neues Kompetenz-Center Leistungselektronik eröffnet, in dem künftig alle für die Entwicklung von Pulswechselrichter für E-Antriebe relevanten Bereiche gebündelt werden.

Davon erhofft sich VWGC, Synergien zu heben und Entwicklungszeiten zu verkürzen. VW hatte Mitte Februar angekündigt, eigene Pulswechselrichter und auch das Thermomanagement für Batterien zu entwickeln und diese Bauteile nicht mehr von Zulieferern zu beziehen.

Gleichzeitig bereitet der Standort den Hochlauf des neuen E-Antriebs APP550 („MEB Performance“) vor, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens heißt. Als leistungsgesteigerte Motorvariante des MEB wird der APP550 künftig verschiedene E-Modelle des Konzerns mit bis zu 210 kW Leistung und einem Drehmoment von bis zu 550 Nm antreiben.

Konkrete Modelle, in denen der APP550 zum Einsatz kommen soll, werden noch nicht genannt. Eine Möglichkeit wäre der für dieses Jahr angekündigte ID.3 GTX. Mit 210 kW würde er in die Nähe der allradgetriebenen GTX-Modelle des ID.4 und ID.5 kommen, könnte jedoch auf eine zweite Antriebseinheit an der Vorderachse verzichten. Oder VW spendiert den größeren Modellen wie dem ID.4 oder dem kommenden ID.7 eine weitere Heckantriebs-Variante oberhalb der aktuellen 150-kW-Maschine.

Fest steht hingegen, wo die APP550 gebaut wird: Seit gut einem Jahr entsteht in der Fertigungshalle 1 die Montage für den neuen Antrieb. Derzeit werden die ersten Vorserienantriebe produziert. Dabei werden Rotor und Stator eigenständig Inhouse gefertigt. Der Produktionsstart ist für diesen Mai geplant, bis Ende des Jahres soll das Volumen auf rund 1.500 Einheiten pro Tag gesteigert werden.

In einem nächsten Schritt wird die Abgasanlagenfertigung zur Produktion von Aktivkomponenten für elektrische Antriebe wie die Montage von Rotor und Stator transformiert. In diesem Zug sollen auch die Mitarbeitenden der Abgasanlagenfertigung perspektivisch in die Produktion der E-Antriebs-Komponenten wechseln, so VW.

„Als Systemanbieter für den elektrischen Antriebsstrang nehmen wir die zentralen Komponenten selbst in die Hand. Kassel spielt als konzernweites E-Motoren-Zentrum dabei eine Schlüsselrolle“, sagt Thomas Schmall, Konzernvorstand Technik und CEO der Volkswagen Group Components. „Der Standort befasst sich schon seit über zehn Jahren mit der Entwicklung und Fertigung von E-Antrieben und baut sein Know-how mit dem neuen Kompetenz-Center für Leistungselektronik jetzt weiter aus. Kassel ist ein starkes Beispiel für die wettbewerbsfähige und erfolgreiche Transformation hin zur E-Mobilität.“
volkswagen-newsroom.com

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