BMW und Continental investieren in DeepDrive
BMW und Continental werden zu Investoren von E-Motor-Spezialist DeepDrive. Das Münchner Startup hat einen Radialfluss-Doppelrotormotor inklusive Leistungselektronik entwickelt, der als Zentralantrieb sowie als Radnabenantrieb in Serienfahrzeuge eingebaut werden kann.
Insgesamt sammelte DeepDrive in seiner Serie-A-Finanzierungsrunde 15 Millionen Euro ein. Zu den weiteren Geldgebern gehören die bestehenden Investoren UVC Partners und Bayern Kapital mit dem Wachstumsfonds Bayern. Ebenfalls unterstützt wird das Unternehmen vom ehemaligen Audi-Entwicklungsvorstand Dr. Peter Mertens. Wer wie viel Kapital einbringt, schlüsseln die Münchner in ihrer uns per E-Mail vorliegenden Pressemitteilung nicht auf.
Klar ist: Das frische Kapital will das Unternehmen nutzen, um die industrielle Produktion der Motoren zu starten und weiter personell zu wachsen. Ziel sei, „auch weiterhin der steigenden Nachfrage am Markt gerecht zu werden“, heißt es aus der Firmenzentrale. Denn nach eigenen Angaben arbeitet DeepDrive bereits heute mit acht der zehn größten Automobilhersteller zusammen und beabsichtigt, seine Technologie bis 2026 in Großserie auf den Markt zu bringen.
Laut Mitgründer und Geschäftsführer Felix Pörnbacher ist die Effizienz von E-Fahrzeugen eine der größten Herausforderungen nahezu aller Automobilhersteller. „Wir konnten mit unserem Doppelrotorantrieb eine Schlüsseltechnologie entwickeln, die genau dieses Problem aufgreift und damit auf extrem hohes Interesse aus der Industrie stößt. Durch unseren Fokus auf disruptive Innovation gepaart mit professioneller
Einen Prototypen seines Radnabenmotors zeigte DeepDrive bereits 2021 auf der IAA. Die patentierte Architektur soll gegenüber anderen Antriebstechnologien eine höhere Drehmoment- und Leistungsdichte erlauben, was Fahrzeugen zu 20 Prozent mehr Reichweite beziehungsweise einer um 20 Prozent kleineren Batterien verhelfen soll. Co-Founder Alexander Rosen stellte jüngst bei unserer Online-Konferenz „electrive.net LIVE“ die Funktionsweise des von DeepDrive entwickelten Radialfluss-Doppelrotormotors vor. Den kompletten Vortrag gibt es hier. Eine der Kernaussagen Rosens: DeepDrive trete an, um die bisherigen Schwachstellen des getriebelosen Radnabenmotors auszumerzen. „Die technischen Hürden lassen sich lösen. Die Vorteile dieser Motorentechnologie sind so groß, dass sie sich etabliert, sobald sie preislich konkurrenzfähig wird. Davon bin ich überzeugt.“ DeepDrive zielt Rosen zufolge auf die gleichen Kosten ab wie eine konventionelle E-Achse heutzutage.
BMW und Continental haben sie von ihrem vielversprechenden Ansatz offenbar überzeugt. In der Mitteilung zur abgeschlossenen Serie-A-Finanzierung kommt je ein Vertreter der Neu-Investoren zu Wort. „DeepDrive wird mit seiner patentierten E-Motor-Architektur ganz neue Maßstäbe in der E-Mobilität setzen“, kommentiert Marcus Behrendt, Managing Director bei BMW i Ventures, das Investment seiner Firma. „Die E-Motor-Technologie von DeepDrive ist auf eine einfache und kostengünstige Großserienfertigung ausgelegt. Die Skalierung zur Großserie ist unser erklärtes Ziel. Wir freuen uns, dass wir mit unserer Beteiligung dieser neuen Technologie zum Durchbruch verhelfen können.”
Und Jürgen Bilo, Managing Director der Continental Corporate Venture Capital Unit, äußert sich der Mitteilung nach wie folgt: „Nach Beurteilung des Gesamtkonzeptes sowie der Effizienz des Motors, sind wir davon überzeugt, dass DeepDrive die Marktdurchdringung der Elektromobilität entscheidend vorantreiben kann. Diese Technologie in Kombination mit dem exzellenten Team von DeepDrive hat uns überzeugt, in das Unternehmen zu investieren.”
In einer ersten Finanzierungsrunde mit Abschluss im Februar 2022 hatte DeepDrive vergangenes Jahr bereits 4,3 Millionen Euro eingenommen. Mit den neuen Kapital steigt das Gesamtinvestment in das Unternehmen also auf 19,3 Millionen Euro.
Quelle: Info per E-Mail
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