VW plant mehr als drei Millionen E-Kleinwagen bis 2030
Volkswagen will zwischen 2025 und 2030 insgesamt drei Millionen vollelektrische Kleinwagen in den spanischen Werken Martorell und Pamplona produzieren. Die Gesamtzahl dürfte mit dem für 2027 angekündigten Einstiegsmodell nochmals höher ausfallen – auch wenn dieses womöglich nicht in Spanien gebaut wird.
++ Dieser Beitrag wurde aktualisiert. Sie finden die neuen Infos ganz unten. ++
Das gab Seat im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz bekannt. Seat investiert wie berichtet drei Milliarden Euro in die Umrüstung seines Werks Martorell nahe Barcelona, um dort 2025 die Produktion des kürzlich als Studie präsentierten VW ID.2 und des Ablegers von Cupra, der mutmaßlich Raval heißen wird, aufzunehmen. Das Werk Pamplona wird wie berichtet wohl die Crossover-Variante VW ID.2 X bauen sowie den Ableger für Skoda, der Elroq heißen soll.
VW-Markenchef Thomas Schäfer hatte bereits kürzlich in einem Interview angegeben, dass man einen Jahresabsatz je Modell von 100.000 Einheiten anstrebe. Um mit insgesamt 400.000 Einheiten pro Jahr aus den beiden spanischen Werken die nun genannten drei Millionen Fahrzeuge zu erreichen, würden rechnerisch aber 7,5 Jahre vergehen. Bei einem angenommenen Produktionsstart Ende 2025/Anfang 2026 würde die Drei-Millionen-Marke folglich erst im Laufe des Jahres 2033 erreicht werden.
Da eher unwahrscheinlich ist, dass sich die Absatzplanung bei den E-Kleinwagen in den wenigen Tagen seit Schäfers Aussage derart grundlegend verändert hat, liegt nahe, dass sich Schäfer bei den 100.000 Fahrzeugen pro Jahr und Modell vermutlich auf den anfänglichen Absatz bezogen hat und das Volumen über die Jahre steigen wird, um das Drei-Millionen-Ziel im Jahr 2030 zu erreichen. Wie sich der Absatz auf die Baureihen und die Werke Martorell (Kleinwagen) sowie Pamplona (SUV) verteilen wird, ist nicht bekannt.
Nächstes Cupra-BEV kommt 2024 – und aus China
Der gesamte Absatz an E-Kleinwagen bis 2030 im VW-Konzern dürfte aber noch etwas höher ausfallen als die drei Millionen Einheiten aus den spanischen Werken. Denn VW plant zudem spätestens 2027 ein noch günstigeres E-Modell für unter 20.000 Euro. Markenchef Schäfer hatte in besagtem Interview aber noch offen gelassen, ob das möglicherweise ID.1 genannte Modell in Europa gebaut oder aus Kostengründen in anderen Werken vom Band laufen wird.
Volkswagen hatte vor einigen Tagen zudem offiziell den Startschuss für den Bau der zweiten Batteriezellenfabrik des Tochterunternehmens PowerCo gegeben. Wie Seat in seiner aktuellen Mitteilung schreibt, arbeitet die Marke auch an einem Montagewerk für Batteriepakete und einer zweiten Fahrzeugplattform für Martorell. Für die Elektrifizierung bei Seat ist zunächst die Marke Cupra zuständig. Cupra wird 2024 mit dem MEB-Modell Tavascan sein zweites BEV-Modell nach dem Born auf den Markt bringen, das in China produziert wird. 2025 soll dann der in Spanien produzierte E-Kleinwagen Cupra Raval folgen.
Seat selbst plant frühestens 2026 ein eigenes BEV-Modell, wie „Autocar“ unter Berufung auf CEO Wayne Griffiths berichtet. Griffiths erklärte gegenüber dem Portal auch, dass Cupra gegen Ende dieses Jahrzehnts größere Elektromodelle auf Basis der künftigen Konzernplattform SSP für den nordamerikanischen Markt plant.
Bei der Jahrespressekonferenz ging es natürlich auch um den Geschäftsbericht. In 2022 konnte die Seat S.A. (also mit den beiden Marken Seat und Cupra) den Umsatz um 14 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro steigern. Nach Steuern stand ein Gewinn von 68 Millionen Euro, nachdem es im Vorjahr noch einen Verlust von 256 Millionen Euro gab. Griffiths gab in der Pressemitteilung an, dass unter anderem die „Priorisierung von Cupra“ entscheidend war. „Wir stehen am Beginn eines entscheidenden Jahres in der Geschichte von Seat. Wir wissen, dass die Zukunft elektrisch ist, und wir haben eine klare Vision und ein motiviertes Team, das entschlossen ist, diesen Übergang zu vollziehen. Wenn 2022 der Startschuss für unsere Transformation war, wird 2023 das Jahr ihrer Beschleunigung sein“, so der CEO.
Update 15.05.2023: Cupras rein elektrischer Kleinwagen wird als Serienmodell den Namen Raval tragen. Diese Modellbezeichnung kursierte schon länger, wurde jetzt aber erstmals offiziell von Cupra bestätigt. Einen Ausblick auf den neuen Cupra-Kompaktstromer lieferte im vergangenen Jahr bereits die Studie UrbanRebel Concept. Der Cupra Raval soll wie oben geschildert ab 2025 zusammen mit dem VW ID.2 in Martorell nahe Barcelona produziert werden.
seat-mediacenter.com, seat-mediacenter.de (Update)
0 Kommentare