Lucid Motors entlässt tausende Mitarbeiter
Der Elektroauto-Hersteller Lucid Motors hat angekündigt, rund 18 Prozent seiner Mitarbeiter zu entlassen. Im Rahmen eines Umstrukturierungsplans will das US-Unternehmen seine Kosten senken, nachdem es im Jahr 2022 tiefrote Zahlen geschrieben hatte. Und dann muss Lucid auch noch einige Exemplare seines Lucid Air zurückrufen.
Rund 1.300 Mitarbeiter will Lucid Motors in den USA kündigen. Alle Divisionen seien betroffen, schreibt CEO Peter Rawlinson in einem Blog-Post.
„Diese Maßnahme steht im Einklang mit der Kostendisziplin, die wir Ende Februar anlässlich der Veröffentlichung unserer Ergebnisse angekündigt haben. Wir unternehmen auch weitere Schritte zur Kostenkontrolle, indem wir derzeit alle nicht kritischen Ausgaben überprüfen“, so Rawlinson. „Wir haben verschiedene andere Möglichkeiten zur Optimierung unserer Kostenstruktur geprüft und umgesetzt, aber leider werden diese Maßnahmen allein nicht ausreichen, um unsere Ziele zu erreichen. Daher haben wir die schmerzhafte, aber notwendige Entscheidung getroffen, einige unserer talentierten Teammitglieder zu entlassen“, fügt er hinzu.
Etwa 7.200 Mitarbeiter waren Ende vergangenen Jahres bei Lucid beschäftigt. Die Entlassungen könnten das Unternehmen zwischen 24 und 30 Millionen Dollar (rund 22 bis 28 Millionen Euro) kosten. Dennoch soll es sich langfristig für das Unternehmen lohnen. Das hatte 2022 einen Verlust in Höhe von 1,3 Milliarden Dollar verbucht. Und das, obwohl die Umsatzentwicklung positiv verlief und der Hersteller sein reduziertes Produktionsziel leicht übertroffen hatte.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur „Reuters“ bereiteten sich einige US-Unternehmen auf einen Konjunkturabschwung vor. Zudem führten die Preissenkungen bei Tesla sowie die Verfügbarkeit erschwinglicher E-Auto-Modelle dazu, dass die Nachfrage nach neuen Fahrzeugen von Start-ups wie Lucid Motors gesunken ist.
In den USA muss Lucid zudem 637 Exemplare des Lucid Air zurückrufen. Einige der Stromer hatten sich auf der Straße unerwartet abgeschaltet. Der Fehler steht im Zusammenhang mit einem von Sensata Technologies gelieferten Schaltschütz, einem elektrisch aktivierten Schalter, der den Stromfluss zum Motor steuert. In manchen Fällen sei eine zu starke Feder verbaut worden, die den Schalter daran hindert, den Kontakt zum Motor herzustellen, weswegen letzterer spontan abschalte.
lucidmotors.com, reuters.com (Kündigungen), carscoops.com (Rückruf)
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