PERTE: Spanien vereinfacht Zugang zu 2 Mrd Euro Förderung

Bild: Volkswagen

Spaniens Regierung will im Juli 2023 parallel zwei neue Ausschreibungen im Wert von zwei Milliarden Euro für die Produktion von Elektrofahrzeugen und Batterien im Rahmen ihres eMobility-Förderprogramms PERTE starten. Bei der ersten PERTE-Förderrunde erhielt Volkswagen fast die Hälfte der Mittel.  

Die Modalitäten für die zweite Förderrunde erläuterte Jose Maria Lopez, der für das Förderprogramm zuständige Regierungsbeamte, der Nachrichtenagentur Reuters. Bisher war zunächst im Juni eine neue Ausschreibungsrunde für Batteriezellenhersteller und im September eine weitere für die Produktion von Elektrofahrzeugen geplant. Stattdessen kommt es nun im Juli zur Doppel-Ausschreibung. Das nun vorgestellte Timing stellt laut Reuters „einen beschleunigten, umfassenderen Vorstoß dar“.

Der Volkswagen-Konzern hat bereits angekündigt, dass er einen neuen Antrag stellen wird, um zusätzliche E-Fahrzeuge in Spanien zu produzieren. Auch andere Autohersteller wie Renault und Ford ziehen der Nachrichtenagentur zufolge eine Bewerbung für die Fördermittel in Erwägung. Mehrere potenzielle Projekte für Batteriezellenfabriken – etwa von Tata Motors oder Inobat Auto hängen ebenfalls von den PERTE-Mitteln ab.

Die spanische Abkürzung PERTE steht für „Strategic Project for Economic Recovery and Transformation“. Die genannten zwei Milliarden Euro stammen noch aus dem PERTE-Fördertopf des vergangenen Jahres, der nur zu 27 Prozent geleert wurde. Konkret wurden 877,2 Millionen Euro bewilligt. Der Grund sollen zu strenge Anforderungen gewesen sein. Lopez wird von Reuters nun deshalb dahingehend zitiert, dass die Anforderungen für Antragsteller jetzt im Vergleich zur ersten Förderrunde weniger streng seien. So können nun auch Projekte eingereicht werden, die erst 2028 und nicht bereits 2026 abgeschlossen werden.

Hintergrund ist, dass sich die Förderung aus EU-Mitteln zur Pandemiebekämpfung speist und diese eigentlich bis 2026 investiert werden müssen. Die Europäische Kommission hat solche Vorgaben nun aber gelockert – wohl vor allem vor dem Hintergrund des Inflation Reduction Act in den USA.

Wie zuvor umfasst die PERTE-Förderung sowohl Zuschüsse als auch Darlehen. Die Fördernehmer haben 40 oder 60 Monate Zeit, um ihre Produktionsanlagen in Betrieb zu nehmen. Die Finanzierung sei für Batterieprojekte je nach Standort auf maximal 350 Millionen Euro begrenzt, Elektrofahrzeug-Projekte erhalten keine Obergrenze. Und Unternehmen, die Gelder aus dem ersten PERTE-Programm erhalten haben, müssen neue Projekte einreichen. Dies ist der Fall bei Volkswagen. Der deutsche Autobauer hatte im Herbst fast die Hälfte der genannten PERTE-Summe zugesprochen bekommen und daraufhin seinerseits 10 Milliarden Euro für E-Großprojekte in Spanien freigegeben.
reuters.com

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