Tesla und CATL erwägen offenbar LFP-Batteriefabrik in den USA

Tesla erwägt offenbar, zusammen mit CATL eine neue Fabrik für die Produktion von LFP-Zellen in den USA zu bauen. Laut einem Agenturbericht ist dabei wohl eine ähnliche Aufteilung geplant wie bei den Ford-Plänen für eine LFP-Zellfabrik mit CATL.

Wie Bloomberg berichtet, haben Tesla-Vertreter mit der US-Regierung über die Pläne mit CATL gesprochen, um sich Klarheit über die Vorschriften des Inflation Reduction Act zu verschaffen – laut den mit den Vorgängen vertrauten Personen waren auch Vertreter des Weißen Hauses direkt beteiligt. Tesla plane konkret den Bau des LFP-Batteriewerks in Texas, um die Giga Texas in Austin zu beliefern. Dabei strebe der Elektroauto-Hersteller eine ähnliche Struktur an wie Ford bei seiner im Februar angekündigten LFP-Batteriefabrik in Michigan. Soll heißen: Tesla würde das Werk besitzen und betreiben und Technologie von CATL lizenzieren.

Tesla ist bereits heute einer der größten Kunden für LFP-Zellen von CATL. Die Lithium-Eisenphosphat-Batterien werden etwa in der Giga Shanghai in die Basismodelle des Model 3 und Model Y eingebaut. Im Laufe des vergangenen Jahres waren zwischenzeitlich etwas mehr als die Hälfte aller in 2022 gebauten Teslas mit einer LFP-Batterie von CATL ausgestattet – für das Gesamtjahr 2022 ist eine Auswertung hierzu nicht bekannt.

Wie auch schon bei Ford ist das Konstrukt mit der indirekten CATL-Beteiligung in den USA nicht unumstritten. Zum einen haben sich die geopolitischen Spannungen der vergangenen Jahre zwischen den USA und China nicht gelegt, zum anderen fördern die USA über den Inflation Reduction Act neuerdings selbst massiv den Aufbau einer heimischen Batterieindustrie und wollen die Abhängigkeit des Batteriesektors von China verringern. Wenn eine offiziell amerikanische Batteriefabrik (in Tesla-Besitz) mit US-Steuergeldern gefördert wird, stören sich Kritiker daran, dass dort chinesische Technologie eingesetzt werden soll.

Tesla, CATL und das Weiße Haus haben nicht auf Bloomberg-Anfragen mit Bitte um Stellungnahme reagiert. Die Agentur zitiert aber einen Analysten von Barclays, wonach Tesla ähnlich wie Ford mit politischem Widerstand gegen einen Deal mit CATL rechnen müsse.

Da sich Tesla mitten in einer umfangreichen Expansionsphase befindet, investiert das Unternehmen in den kommenden Jahren Milliarden-Summen in den Ausbau seiner Werke – sowohl in Fahrzeugwerke als auch Batteriefabriken. Das Schema dabei: Zuerst werden die Fahrzeugwerke hochgezogen, danach erfolgt der Aufbau einer eigenen Batterieproduktion am Standort. In Texas baut Tesla bereits 4680-Rundzellen. Aus im Januar bekannt gewordenen Anträgen ging hervor, dass der Autobauer einen massiven Ausbau der Giga Texas plant – unter anderem Anlagen für das Testen und Herstellen von Batteriezellen, die Herstellung von Kathoden und von Antriebseinheiten. Auch in der Anfang März angekündigten Giga Mexico ist später eine Batterieproduktion geplant. Da dort vor allem preiswerte Fahrzeuge gebaut werden sollen, könnte es sich bei der Batteriefertigung auch um eine LFP-Produktion handeln.
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