USA: Sila Nanotechnologies stellt neues Anodenmaterial vor

Der kalifornische Batteriematerial-Spezialist Sila Nanotechnologies hat Titan Silicon vorgestellt, sein Anodenmaterial aus Nanokomposit-Silizium (NCS). Das soll Elektrofahrzeugen schon heute zu 20 Prozent mehr Reichweite verhelfen – mit dem Potenzial, den Reichweitenvorteil künftig zu verdoppeln.

Titan Silicon soll zudem die Ladezeit des Akkus erheblich verbessern. Laut Sila könnten damit sogar Fahrzeuge, die bislang 60 Minuten an der Ladesäule brauchen, um den Akku von 10 auf 80 Prozent zu bringen, das künftig in 20 Minuten schaffen. Künftige Versionen des Materials könnten diese Zeit auf etwa 10 Minuten reduzieren, so das Unternehmen.

Ein weiterer Vorteil sei das reduzierte Gewicht und geringere Größe. Sila schreibt, dass diese 15 beziehungsweise 20 Prozent geringer ausfallen als bei handelsüblichen E-Auto-Batterien.

Nach Angaben von Sila ist es das Material „der erste markterprobte, sichere und saubere Ersatz für Graphitanoden“. Der erste öffentlich benannte Automobilkunde des Batteriematerial-Spezialisten ist Mercedes-Benz: Der Autobauer will die Siliziumanoden-Chemie des kalifornischen Unternehmens erstmals optional für die künftige elektrische G-Klasse anbieten.

„Titan Silicon ist das leistungsstärkste Nano-Komposit-Silizium, das derzeit auf dem Markt ist“, sagt Sila-CEO Gene Berdichevsky. „Unsere Batterie- und Materialteams arbeiten ständig an der Weiterentwicklung und Verbesserung unserer Chemie, um die bestmöglichen und kosteneffizientesten Ergebnisse zu erzielen.“

Sila ersetzt bekanntlich Graphitelektroden vollständig durch Silizium-dominierte Verbundstoffe und errichtet derzeit eine Produktionsstätte im US-Bundesstaat Washington. Das Werk soll in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres online gehen und dort in den kommenden fünf Jahren genügend Titan Silicon für bis zu einer Million Elektroautos herstellen.

Sila plant zunächst mit einer Jahresproduktion des Anodenmaterials für zehn GWh an Zellen, wenn das Material als vollständiger Graphitersatz verwendet wird, oder bis zu 50 GWh an Zellen, wenn es als teilweiser Ersatz verwendet wird. Der Standort Moses Lake habe das Potenzial für eine weitere Expansion, um ein Produktionsvolumen für 150 GWh bzw. 750 GWh an Zellen zu erreichen.
businesswire.com

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