USA: Stellantis und BMW könnten Batteriewerke mit Panasonic bauen
Stellantis und BMW könnten Batteriewerke gemeinsam mit Panasonic in Nordamerika eröffnen. Amerikanischen Medien zufolge laufen die Gespräche bereits.
Stellantis hat bereits mit dem Bau von Batteriefabriken in Nordamerika begonnen – eine gemeinsam mit LG Energy Solution in Kanada und eine weitere mit Samsung SDI im US-Bundesstaat Indiana. Eine dritte könnte nun gemeinsam mit Panasonic gebaut werden, berichtet das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf Insider. Allerdings, so die Zeitung, stünden die Gespräche noch am ganz am Anfang und es ist unklar, ob, wann und wo die beiden Unternehmen ein gemeinsames Werk eröffnen werden.
Viele Details rund um die Verhandlungen sind zwar noch nicht bekannt, eines wird in dem Bericht aber hervorgehoben: Stellantis und Panasonic sollen sich offenbar über die Produktion von Rundzellen des Formats 4680 unterhalten.
Dem „WSJ“ zufolge befindet sich auch BMW in Gesprächen mit dem japanischen Batteriehersteller. Zuvor hatte der Autobauer bekannt gegeben, mit Envision AESC zusammen arbeiten zu wollen. Ende des vergangenen Jahres hatte der chinesisch-japanische Zellhersteller den Bau eines neuen Werks im US-Bundesstaat South Carolina angekündigt, von wo aus das BMW-Werk in Spartanburg mit Rundzellen beliefert werden soll. Envision AESC ist (neben den chinesischen Herstellern CATL und Eve Energy) bislang einer von drei Batterie-Partnern für BMWs Neue Klasse.
Der angebliche Hintergrund der BMW-Gespräche mit Panasonic: Die Münchner könnten wegen der strengeren Anforderungen an die Batteriebeschaffung in den USA und politischer Spannungen mit China von der Zusammenarbeit mit Envision AESC für große Rundzellen Abstand nehmen und stattdessen auf Panasonic setzen.
BMW plant eigentlich mit höheren Rundzellen
Die Neue Klasse setzt bekanntlich nicht nur auf eine 800-Volt-Architektur, sondern BMW vollzieht bei der neuen Plattform auch den Wechsel von prismatischen Zellen auf Rundzellen – mit 46 Millimetern Durchmesser. Den bisherigen Informationen zufolge sollen in den flachen Limousinen- und Kombi-Modellen 95 Millimeter hohe Rundzellen zum Einsatz kommen, bei den SUV-Modellen mit mehr Platz im Unterboden sollen die Rundzellen sogar 120 Millimeter hoch werden.
Panasonic bietet zwar seit vielen Jahren Rundzellen für Elektroautos an, die Japaner waren bekanntlich der erste Batteriepartner von Tesla – in der gemeinsam betriebenen Giga Nevada werden zum Beispiel 2170-Zellen für das Model 3 und Model Y hergestellt. In einem Werk in Japan fertigt Panasonic bereits 4680-Rundzellen auf einer Pilotlinie und hat schon Mitte 2022 erste Musterzellen an Tesla geliefert.
Bereits angekündigt ist, dass die Serienfertigung der 4680-Zellen von Panasonic in den USA erfolgen soll – die Japaner haben bereits ein Werk in Kansas angekündigt, das womöglich der Standort für die 4680-Produktion wird. Aber auch in Oklahoma ist ein neues Batteriewerk geplant. Ob Panasonic dort auch höhere Rundzellen mit 46 Millimetern Durchmesser produzieren kann (wie derzeit von BMW eingeplant) oder ob der deutsche Autobauer in den USA auf 80 Millimeter hohe Zellen umschwenken muss, ist noch nicht bekannt.
Nach Angaben von „Reuters“ haben beide Autobauer die Gerüchte noch nicht kommentiert. Auch Panasonic hält sich bedeckt und sagte der Nachrichtenagentur gegenüber: „Wir prüfen verschiedene Wachstumsstrategien für unser Automobilbatteriegeschäft, können aber im Moment keine weiteren Informationen weitergeben als die, die wir bereits angekündigt haben.“
wsj.com via reuters.com, carscoops.com, teslarati.com
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