Audi baut drittes Charging Hub in Berlin
Audi hat einen Charging Hub in Berlin eröffnet. Der dritte eigene Schnellladestandort der Volkswagen-Marke nach Nürnberg und Zürich bietet vier vorab reservierbare Schnellladepunkte mit bis zu 320 kW Leistung.
In Berlin setzt Audi auf ein Partnerunternehmen vor Ort: Das benachbarte Frischeparadies mit seinem Einkaufsmarkt und Bistro ist Kooperationspartner für den Hub stellt dafür seinen Stromanschluss zur Verfügung. Die verfügbare Energie soll bedarfs- und lastgerecht geteilt werden, so Audi: Die mit Second-Life-Batterien ausgestattete Ladestation von Audi lädt die Pufferspeicher nur dann, wenn das Frischeparadies wenig Strom benötigt.
Nach dem Nürnberger Charging Hub auf einem Parkplatz des Messegeländes ist der zweite deutsche Standort deutlich zentrumsnäher gelegen: Das Frischeparadies samt neuer HPC-Anlage von Audi befindet sich in der Hermann-Blankenstein-Straße 48 in Prenzlauer Berg. Anders als in Nürnberg, wo Audi im ersten Stock des Charging Hubs auch eine 200 Quadratmeter große Lounge betreibt, wurde am Berliner Standort auf dieses Feature verzichtet – für die Aufenthaltsqualität und Verpflegung vor Ort soll das Bistro des Frischeparadies sorgen.
Die Entscheidung für das Frischeparadies fiel offenbar nicht nur wegen der Synergien mit dem Partner: Bei der Wahl des Standorts stützt sich Audi auf eine konzerneigene Datenanalyse, die im Vorfeld den Bedarf vor Ort prüft.
Was die finale Standortwahl einfacher macht, ist der Pufferspeicher aus Second-Life-Batterien, die aus zerlegten Erprobungsfahrzeugen von Audi stammen. Denn damit können die Schnelllader auch an Orten betrieben werden, an denen das Stromnetz nicht dafür ausreicht. Und: Da ein Niederspannungsanschluss zum Nachladen der Pufferbatterien reicht, ist zum Beispiel keine Trafostation für den Mittelspannungsanschluss nötig – das spart Tiefbau-Arbeiten und vermeidet die derzeit langen Lieferfristen für Trafos.
„Mit unserer dynamischen Lastregelung verschieben wir unseren Energiebedarf in eine Tageszeit, in der das Frischeparadies weniger Last aus dem Netz zieht“, erklärt Elias Hammer, bei Audi zuständig für den Rollout in Berlin und für die Energiesystemintegration des Audi Charging Hub. Ralph Hollmig, Projektleiter für den Audi Charging Hub, ergänzt: „Auf diese Weise werden wir alle Standorte so effizient und nachhaltig wie möglich bewirtschaften. Wir arbeiten an einer energiewirtschaftlichen Optimierung. Sogar einen intelligenten Handel mit Börsenstrom können wir uns perspektivisch vorstellen. Das heißt zum Beispiel auch, dass wir Strom aus erneuerbaren Energien dann einkaufen, wenn er günstig ist.“
Mit Berlin ist nun der dritte von vier angekündigten Standorten in Betrieb. Mitte 2022 wurde noch ein kommender Audi Charging Hub in Salzburg in Aussicht gestellt.
Zudem gibt Audi in der Mitteilung Einblicke in die bisherige Nutzung der Standorte Nürnberg und Zürich. In Nürnberg wurde Ende Januar 2023 nach etwas mehr als einem Jahr Betrieb der 10.000. Hub-Besucher registriert. Dort liegt die Wiederkehrrate bei 70 Prozent. „Dort haben die Kund_innen das Laden im Charging Hub mittlerweile in ihren täglichen Ablauf integriert“, sagt Hollmig. Im Schnitt sind es 36 Ladevorgänge am Tag, in der Spitze waren es bereits 62 – rund die Hälfte entfällt dabei auf Audi-Modelle.
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