Kia erhöht E-Ziele bis 2030 um 33 Prozent
Kia schärft seine Elektroauto-Absatzziele erneut nach. Bis zum Jahr 2026 will die Marke einen Jahresabsatz von einer Million reinen Elektroautos erreichen und bis 2030 von 1,6 Millionen E-Autos. Zudem soll ein weiteres BEV-Modell auf den Markt kommen.
Das entspricht einer Steigerung von 25 Prozent bzw. 33 Prozent gegenüber den ein Jahr zuvor angekündigten Zielen – im März 2022 hatten die Südkoreaner noch 807.000 BEV in 2026 und 1,2 Millionen Batterie-elektrische Autos im Jahr 2030 als Absatzziel ausgegeben. Noch deutlicher wird die gesteigerte Absatzplanung aber, wenn man die jüngste Ankündigung mit den Erwartungen aus dem Februar 2021 vergleicht: Damals lautete die Prognose 880.000 verkaufte Batterie-Elektroautos im Jahr 2030. Knapp zwei Jahre später geht Kia von einem 81 Prozent höheren E-Absatz aus.
Der aktualisierte Plan von Kia sieht bis zum Jahr 2027 eine Produktpalette von 15 BEV-Modellen vor. Das ist ein Elektromodell mehr als bisher geplant. Details zu den kommenden Fahrzeugen gibt es zwar noch nicht, inzwischen hat aber der große EV9 seine Weltpremiere gefeiert und auch ein kleinerer EV5 wurde angekündigt – womöglich ist dieses Modell aber vor allem für den chinesischen Markt gedacht. Rund um die Premiere des EV9 – der wohl der teuerste Kia überhaupt werden dürfte – betonte das Top-Management aber, dass man weiter ein Volumenhersteller mit bezahlbaren (E-)Autos bleiben wolle. Auch wenn man das Angebot mit dem EV9 nach oben erweitert und einige Kunden von Premiummarken gewinnen will.
Dass sich Kia weiter als Volumenhersteller im Kern sieht, wird auch an der gesamten Absatzplanung deutlich: Hier hebt das Unternehmen das 2030er Ziel von vier Millionen Einheiten (aus dem März 2022) auf nun 4,3 Millionen Fahrzeuge an. Das heißt aber auch, dass Kia mit etwas niedrigeren Zahlen bei Verbrennern rechnet: Das BEV-Ziel wurde um 400.000 Fahrzeuge angehoben, das Gesamtvolumen jedoch nur um 300.000 Fahrzeuge. Angesichts der innerhalb von 26 Monaten massiv angepassten E-Absatz-Planung sollte man nicht zu viel in eine Differenz von 100.000 Fahrzeuge hineininterpretieren – dass das Management aber eher von Zuwächsen bei E-Autos statt bei Verbrennern ausgeht, zeichnet sich deutlich ab.
Der Gesamt-Absatz und der steigende E-Absatz waren die Kernstrategien 1 und 2 des neuen Kia-Plans. In der Mitteilung wird als dritte Kernstrategie genannt, dass Kia bis 2025 alle neuen Modelle mit modernen Konnektivitätslösungen ausstatten will – also bis hin zum Kleinwagen. Als viertes Standbein der Strategie wird der bereits bekannte Aufbau einer „maßgeschneiderten Geschäftsstruktur und Angebot einer integrierten PBV-Lösung“ genannt. Mit diesen „Purpose Built Vehicles“ will Kia weltweit die Nummer 1 bei solchen Spezialfahrzeugen werden, etwa autonome Shuttles für Fahrdienste. Das erste PBV-Modell soll 2025 auf den Markt kommen.
Mit der weiterentwickelten Strategie sind auch finanzielle Ziele verbunden: 2030 soll der Umsatz bei über 110 Milliarden Euro liegen (Original-Angabe: 160 Billionen Won), als Operativer Gewinn werden 16 Billionen Won oder elf Milliarden Euro genannt, womit sich eine operative Marge von zehn Prozent ergibt.
Im Rahmen der Nordamerika-Premiere des EV9 hat Kia zudem bestätigt, was sich bereits angedeutet hatte: Das große E-SUV soll nicht nur in Südkorea, sondern ab 2024 auch in den USA produziert werden, konkret im Werk in West Point im Bundesstaat Georgia.
kianewscenter.com (Strategie), kianewscenter.com (EV9)
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