Hyundai will bis 2030 in die Top-3 der Elektroauto-Hersteller

Bild: Kia

Die Hyundai Motor Group hat Investmentpläne vorgestellt, um bis zum Jahr 2030 zu den führenden drei Elektroauto-Herstellern weltweit zu gehören. Dazu will der südkoreanische Konzern bis zu 24 Billionen Won (umgerechnet rund 16,6 Milliarden Euro) investieren, um Produktion und Exporte zu steigern.

Die Gruppe mit den Marken Hyundai Motor, Kia und dem Zulieferer Hyundai Mobis (Genesis gilt in diesem Fall als Marke von Hyundai Motor) soll insgesamt 31 Elektromodelle anbieten – als „Reaktion auf die wachsende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen“.

Diese Zahl aus der aktuellen Mitteilung mutet aber niedrig an: Als Kia in der vergangenen Woche seine E-Absatzziele bis 2030 um 33 Prozent erhöht hatte, hieß es noch, dass alleine Kia im Jahr 2027 15 BEV-Modelle anbieten will. Somit blieben nur 16 Fahrzeuge für die Marken Hyundai und Genesis. Da Hyundai mit dem Kona, Ioniq 5 und Ioniq 6 derzeit drei E-Autos im Angebot hat und Genesis ebenfalls deren drei, blieben nicht mehr viele neue E-Baureihen für die beiden Marken übrig.

Klar ist aber, dass ein großer Teil der Batterie-elektrischen Autos in Südkorea gebaut werden soll – eine BEV-Produktion in den USA ist bereits bestätigt, in Europa wird etwa der Kona Electric gebaut. Die Produktion der 800-Volt-Modelle auf Basis der E-GMP soll aber wohl (mit Ausnahme der US-Werke) in Südkorea gehalten werden. Der Konzern kündigte Pläne an, die jährliche EV-Produktion in Korea bis 2030 auf 1,51 Millionen Einheiten und das weltweite Volumen auf 3,64 Millionen Einheiten deutlich auszuweiten.

Zudem wird in der Mitteilung zu den Investitionen in Südkorea bestätigt, dass Kia ein neues Werk für die Produktion von elektrischen „Purpose Built Vehicles“ (PBV) bauen wird. Das neue Werk soll in der zweiten Jahreshälfte 2025 die Serienproduktion aufnehmen, ausgelegt ist die Anlage auf zunächst bis zu 150.000 Fahrzeuge pro Jahr. Die PBV-Fabrik wird auf dem Gelände des bestehenden Kia-Werks Hwaseong in der Provinz Gyeonggi gebaut.

Diese Spezialfahrzeuge sind bereits länger Teil der Kia-Strategie. Dabei soll es sich um angepasste Fahrzeuge etwa für Taxi-Dienste und Ride-Hailing-Anbieter handeln. Ein PBV-Modell auf Basis des Niro wird bereits angeboten, mittel- bis langfristig sollen solche Fahrzeuge nicht auf Basis bestehender Modelle, sondern auf einer eigenen E-Skateboard-Plattform gebaut werden. Im Falle der PBV heißt diese Plattform bekanntlich eS.

Ein Teil der nun angekündigten 24 Billionen Won (bisher war von 21 Billionen Won die Rede) soll auch in die Entwicklung einer neuen E-Plattform fließen. Für die Elektro-Pkw heißt die Plattform eM und soll 2025 debütieren. Die eM-Plattform soll laut einer früheren Ankündigung Elektroautos „in allen Segmenten“ als Basis dienen (also vom Kleinwagen bis hin zu fünf Meter langen Limousinen und SUV) und eine um 50 Prozent höhere Reichweite bieten als aktuelle E-Autos des Konzerns. Gemessen an den E-GMP-Fahrzeugen Ioniq 5 und Ioniq 6 würde das rund 750 Kilometer bei dem Mittelklasse-Crossover und 900 Kilometer bei der Mittelklasse-Limousine bedeuten – ausgehend von den WLTP-Reichweiten von derzeit 507 bzw. 610 Kilometern.
hyundai.com, kianewscenter.com (beide Investitionsplan), kianewscenter.com (BPV-Werk)

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