Toyota plant zehn neue Elektroautos bis 2026

Toyota will unter dem neuen Chef Koji Sato in Zukunft verstärkt auf Elektroautos setzen und plant zehn neue BEV-Modelle bis 2026. Sato hält aber auch weiterhin an Hybriden fest und will daher weiter in den Verbrennungsmotor investieren.

Der 53-jährige Sato hatte zum 1. April den CEO-Posten von Akio Toyoda übernommen und nun seine Strategie vorgestellt, die laut dem neuen Toyota-Chef unter dem Motto „Erbe und Evolution“ stehe. Sprich: Den Fokus auf eine oder einige Antriebsarten zulasten von anderen soll es auch unter Sato nicht geben, in seiner Präsentation sprach der Manager von einem „Multi-pathway Approach“ und führte sowohl HEV, PHEV, BEV, FCEV, H2 und CN Fuels auf.

Dennoch will Sato einen verstärkten Fokus auf Batterie-Elektroautos legen, was sich bereits unter Toyoda angedeutet hatte. Mit Modellen wie dem bZ4X kam Toyota im Jahr 2022 auf gerade einmal 26.000 verkaufte E-Autos. Mit den nun angekündigten zehn BEV-Modellen bis 2026 soll der E-Absatz in diesem Zieljahr auf 1,5 Millionen Einheiten oder rund 15 Prozent des Gesamtabsatzes steigen. Für 2030 wird rund ein Drittel angepeilt, mit dann 30 BEV-Modellen.

Details zu den zehn Modellen sind noch nicht bekannt, es dürfte sich aber im Grunde genommen um angepasste und weiterentwickelte Versionen jener Konzeptautos handeln, die noch Toyoda Ende 2021 vorgestellt hatte. Da der Marktstart des bZ4X auf Basis der e-TNGA-Plattform nicht nur von positiven Schlagzeilen begleitet war, kümmert sich inzwischen eine neu aufgestellte Abteilung um die Entwicklung neuer Elektroautos – diese sollen dank neuer Prozesse schneller und günstiger entwickelt werden als bisher. Bis die Ergebnisse vorliegen, wird es aber noch etwas dauern – und Toyota muss bis dahin mit der vorhandenen Technologie auskommen oder wie bei der China-Limousine bZ3 auf Partnerschaften setzen, in diesem Fall mit Chinas E-Marktführer BYD.

Eine konkretere Ankündigung machte Sato aber: Im Jahr 2026 soll ein Elektroauto auf Basis einer neuen Plattform und mit einer neuen Batterie auf den Markt kommen, die bei etwa gleicher Größe wie aktuelle Batterien die Reichweite verdoppeln soll. Dabei dürfte es sich um die lange von Toyota entwickelte Feststoffbatterie handeln. Ob es die Japaner schaffen, bis dahin Batteriezellen mit festem Elektrolyt in großen Stückzahlen zu bauen, ist offen.

Aber: Da neben dem Elektro-Segment mit Batterie-elektrischen Autos und Brennstoffzellen-elektrischen Fahrzeugen auch die Hybride mit Verbrennungsmotoren und auch Wasserstoff-Verbrennungsmotoren weiterentwickelt werden sollen, kann die Transformation für Toyota teuer werden – und womöglich bleibt der japanische Konzern langsamer als agilere, spezialisierte Konkurrenten, die sich auf die eine oder andere Antriebsart festgelegt haben. Dennoch verteidigte Sato seinen Kurs: Der Feind sei das Kohlendioxid, nicht die Antriebsart. „Die wichtigste Frage ist daher, wie wir die Emissionen weltweit reduzieren können“, so der neue Toyota-Chef. Dafür sei ein „realistischer Ansatz“ nötig.
handelsblatt.com, cnbc.com

1 Kommentar

zu „Toyota plant zehn neue Elektroautos bis 2026“
Manfred Stummer
13.04.2023 um 09:31
"...weiter in den Verbrennungsmotor investieren." Die bei Toyota können es nicht lassen, mal sehen wie lange die Aktionäre noch zusehen...

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