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„Batterietechnologie für E-Truck“ – Thomas Prohaska von Designwerk

Thomas Prohaska, Produktmanager Batteriesysteme bei dem Schweizer Nutzfahrzeughersteller Designwerk, brachte den Vortrag „Batterietechnologie für E-Truck“ mit zu unserer Online-Konferenz „electrive.net LIVE“. Prohaska denkt in größeren Maßstäben – er und sein Team haben bekanntlich bereits E-Lkw mit 1.000 kWh großen Batteriepacks auf die Straße gebracht.

Doch nicht nur die Größe der Batterien unterscheidet sich bei Designwerk, die Schweizer haben sich auch für andere Teile der Wertschöpfungskette entschieden: Sie steigen erst bei der Entwicklung und Montage von Batteriepaketen an, integrieren diese in eigene Fahrzeuge, beraten und unterstützen die Kunden im Betrieb und schauen auf auf die Rücknahme und das Recycling. „Wir haben uns bewusst entschieden, auf fertige Module zurückzugreifen und die Themen Rohstoffe und Zellfertigung Partnern zu überlassen“, erklärte Prohaska. Die neueste Batteriesystem-Generation hatte Designwerk erst Mitte März vorgestellt.

Für diese neue Generation stellt Prohaska beispielhaft drei Konfigurationen für das Fahrzeug MC Logistics vor. Von 508 kWh bei vier Metern Radstand für 350 Kilometer bis hin zu 1.017 kWh bei 5,8 Metern Radstand ist alles möglich – die vier Batteriepakete für 700 Kilometer Reichweite wiegen übrigens 5,6 Tonnen. Es geht aber nicht nur um theoretische Werte: Prohaska berichtete auch vom real ermittelten Tagesprofil einer Sattelzugmaschine High Cab Semi 6×2 T mit 900 kWh. Mit voller Beladung und einem Ladestopp in der ohnehin fälligen Mittagspause ist das Fahrzeug 814 Kilometer weit gefahren. „Nimmt man die Batterie mit einer Megawattstunde, werden auch 1.000 Kilometer am Tag möglich“, so der Produktmanager.

Was diese Entwicklung möglich gemacht hat, ist die stetig gestiegene Energiedichte der zugekauften Zellen. Auf Batteriesystem-Ebene ist die Energiedichte so von 136 Wh/l im Jahr 2016 auf nun 257 Wh/l gestiegen – das sind 85 Prozent mehr in sieben Jahren. „Das hat die Elektromobilität im Lkw möglich gemacht“, sagte Prohaska und verweist aber auch auf die gestiegenen Nickel-Anteile in der Kathode, aber auch auf Siliziumanteile in der Anode – wie Professor Hölzle in seinem Auftakt-Beitrag aufgeschlüsselt hat.

Designwerk lanciert LFP-Zellen im Lkw – ab 2024
Da im energiehungrigen Lkw mit dreistelligen Verbräuchen pro 100 Kilometer die Energiedichte und Reichweite die entscheidenden Faktoren waren, hat man bisher fast ausschließlich auf NMC-Zellen gesetzt. Das fängt gerade an, sich zu ändern. „Wir sehen, dass die Erhöhung der Energiedichte auf bei LFP rasant zunimmt. Daher ergibt es Sinn, auch bei Lastwagen auf LFP zu setzen“, so Prohaska. Im kommenden Jahr wird Designwerk sein Portfolio um ein entsprechendes Produkt erweitern. Für die Lithium-Eisenphosphat-Technologie sprechen die Zyklenanzahl, aber auch die Kosten pro Kilometer – Lebensdauer und Betriebskosten sind im Lkw-Bereich bekanntlich extrem wichtig.

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