Xpeng präsentiert neue 800-Volt-Plattform
Der chinesische Autobauer Xpeng hat seine neue Fahrzeugplattform vorgestellt, mit welcher das Unternehmen die Entwicklungszeit künftiger Modelle um 20 Prozent verkürzen will. Das erste Modell auf Basis der SEPA2.0 soll noch in dieser Woche auf der Automesse in Shanghai enthüllt werden.
Die auf 800 Volt ausgelegte SEPA2.0 (Smart Electric Platform Architecture) mit Siliziumkarbid-Technik eignet sich für diverse Fahrzeugtypen mit Radständen zwischen 1,80 und 3,20 Metern, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens heißt. Damit soll – angesichts der Bandbreite wenig überraschend – eine Vielzahl von unterschiedlichen Fahrzeug-Konzepten auf Basis einer Plattform möglich werden. Konkret zählt Xpeng Limousinen, Coupés, Fließheck, Kombis, SUV, MPV (also Vans) und Pickups auf.
Allerdings überrascht ein wenig der Zeitpunkt, zu dem Xpeng die neue Fahrzeugplattform vorstellt. Denn die erste Generation der 800-Volt-Plattform hatte der Hersteller erst im Oktober 2021 vorgestellt. Auf dieser Plattform basiert bisher nur das SUV-Flaggschiff G9, selbst das Facelift-Modell der Limousine P7 (als P7i bezeichnet) nutzt noch die 400-Volt-Technik. Anstatt erst einmal über weitere Baureihen für mehr Erlöse zu sorgen, folgt nun bereits die weiterentwickelte Version der Plattform.
Das dürfte einen guten Grund haben: Neben der kürzeren Entwicklungszeit erhofft sich das defizitäre Unternehmen von der SEPA2.0 vor allem Kosteneinsparungen. Da laut der Mitteilung 80 Prozent der Architekturkomponenten mit neuen Modellen kompatibel sein sollen, will der Autobauer „die unterschiedlichen Kundenanforderungen zu optimierten Kosten erfüllen“ können. Die SEPA2.0 soll eine Reihe „fortschrittlicherer Architekturlösungen“ bieten, von Software für das autonome Fahren bis hin zur Fahrzeugtechnik, so das Unternehmen. So soll das hauseigene „XNGP Advanced Driver Assistance System“ (ADAS) bei seiner Premiere in diesem Jahr bis zu 1.000 Autobahn-Kilometer ohne Eingreifen des Fahrers zurücklegen können. Bis 2025 soll der Fahrer sogar weniger als einmal pro 100 Stadt-Kilometer das Steuer übernehmen müssen. Und: Die Kosten für die Anpassung des ADAS an neue Modelle soll um 70 Prozent günstiger werden.
Die Batterie ist nun direkt in die Karosserie integriert, was von Xpeng als „Cell Integrated Body“ (CIB) bezeichnet wird. Der branchenweit eher „Cell-to-Chassis“ oder „Cell-to-Body“ genannte Ansatz soll vor allem die Energiedichte erhöhen. Xpeng spricht auch von einem optimierten Kabinendesign, einer höheren Batteriesicherheit und einer besseren Fahrleistung dank des neuen Schwerpunktes. Das CIB-Batteriesystem soll „die höchsten Sicherheitsstandards in drei Hauptmärkten“ erfüllen: China, Nordamerika und Europa.
Bei der Antriebstechnik gibt es nur wenige Neuerungen. Es bleibt bei einer 800-Volt-Spannungslage mit Siliziumkarbid-Halbleitern in den Wechselrichtern. Allerdings soll gegenüber der Vorgänger-Generation die Ladegeschwindigkeit um 50 Prozent gestiegen sein. Das dürfte vor allem das Laden an Säulen von Drittanbietern betreffen, wo künftig mit bis zu 180 kW geladen werden kann. An den Xpeng-eigenen Schnellladesäulen des Typs S4 soll das Laden mit bis zu 480 kW möglich sein – das konnte allerdings schon der G9 auf Basis der ersten Generation. Der E-Motor soll auf einen Wirkungsgrad von 97,5 Prozent kommen, das gesamte Antriebssystem auf 92 Prozent.
Das erste Serienmodell auf Basis der SEPA2.0 wird der Xpeng G6, der am 18. April auf der Auto Shanghai Premiere feiern wird.
businesswire.com
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