Sono droht juristisches Nachspiel nach Sion-Aus
Knapp zwei Monate nach Aufgabe seines Solarauto-Projekts droht dem Münchner Startup Sono Motors laut Recherchen von „Capital“ und „Finance Forward“ möglicherweise Ärger wegen der Finanzierung des Projekts. Dabei geht es auch um die Frage, ob das „Community Funding“ überhaupt legal war.
Im Rahmen von sogenannten „Community Fundings“ hatten rund 21.000 Privatpersonen insgesamt knapp 44 Millionen Euro an Sono Motors für das im Februar eingestellte Sion-Projekt vorgestreckt und „Capital“ sind laut dem Bericht mehrere Fälle bekannt, in denen Anzahler noch immer auf die Rückerstattung warten. Dabei wird von einem Anwalt die Legalität der Finanzierung in Frage gestellt.„Mich würde es nicht wundern, wenn sich mit dem Fall unter verschiedensten Gesichtspunkten noch Strafgerichte befassen werden“, zitiert „Capital“ den Rechtsanwalt Andreas Walter von der Frankfurter Kanzlei Schalast.
Es gebe weitere Juristen, die beim „Community Funding“ einen Konflikt mit dem Kreditwesengesetz sehen, so das Magazin. Denn Sono Motors habe Investoren nicht ausreichend über Risiken aufgeklärt und in seinen AGB keine echte Gegenleistung beschrieben. Ob sich Sono Motors wegen der Art der Finanzierung tatsächlich vor Gericht verantworten muss, ist aber noch unklar.
Die Finanzaufsicht Bafin sieht sich für Sono Motors nicht zuständig und auch Sono Motors selbst wähnt sich im Recht. „Es ging uns immer darum, gemeinsam mit der Community bezahlbare Solar-Elektromobilität auf die Straße zu bringen, und somit wollten wir mit Sion-Reservierungen keine Anlageoption oder ein Renditeprojekt anbieten“, erklärte das Unternehmen gegenüber „Capital“. Man plane die Rückzahlung aller Anzahlungen.
capital.de
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