Türkei: Siro setzt Spatenstich für Batteriefabrik
Farasis Energy und der türkische E-Autobauer Togg haben mit dem Bau ihrer gemeinsamen Batteriezellenfabrik begonnen. Ihr Joint Venture Siro legte hierfür am Standort im türkischen Gemlik offiziell den Grundstein.
Ende März hatte Siro die Serienproduktion von Batteriemodulen und -packs gestartet. Vorerst werden dort importierte Zellen verarbeitet, bis deren Fertigung vor Ort anläuft: Die Zellproduktion, die auf einer Fläche von 60 Hektar errichtet wird, soll 2026 in Betrieb gehen. Geplant ist, bis 2031 eine Kapazität von 20 GWh pro Jahr zu erreichen, die bei Bedarf weiter ausgebaut werden kann.
Offiziell ist nicht die gesamte Produktionskapazität für Togg verplant (zu dessen Plänen gleich mehr). So soll Siro früheren Angaben zufolge auch Kunden von Farasis Energy Europe sowie eigene Kunden in den Bereichen Automobil, industrielle Anwendungen und stationäre Speicherlösungen beliefern.
Neben der Zellproduktion wird bis Ende 2023 am Standort auch ein Labor zur Entwicklung der Farasis-Zellen gebaut. „Siro wird dann auf Basis der neuesten Technologie von Farasis Energy eigene innovative Batteriezellen entwickeln und herstellen“, heißt es in der Mitteilung.
Togg hatte seinen Debüt-Stromer T10X im März in der Türkei eingepreist und will dort im Juli 2023 mit den Auslieferungen beginnen. Der Export in andere Länder ist laut dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ab 2025 geplant – bisher war von Ende 2024 die Rede. „Ab 2025 werden wir Togg exportieren und in die ganze Welt verkaufen“, sagte Erdogan am Rande der Veranstaltung zur Grundsteinlegung. Bis zum Jahr 2030 sollen eine Million Togg-Stromer produziert werden.
Um in Summe eine Million Fahrzeuge produzieren zu können, müsste Siro die Batterieproduktion (sowohl Zellen als auch die Module und Packs) schnell skalieren. Die schon in Betrieb gegangene Modul- und Pack-Fertigung ist wie berichtet zunächst auf 3 GWh pro Jahr ausgelegt. Das würde bei dem T10X mit der 88,5 kWh großen Batterie für gerade einmal 33.900 Fahrzeuge ausreichen, mit dem Basismodell (52,4 kWh) wären es immerhin 57.250 Fahrzeuge – also weit unter dem Niveau, das für eine Million Fahrzeuge bis 2030 nötig wäre. Mit 20 GWh pro Jahr (und anfangs importierten Zellen) könnte es aber reichen.
Neben Erdogan und weiteren Mitgliedern seines Kabinetts waren auch Vertreter von Siro und Farasis vort Ort. „Diese Investition unterstreicht das globale Wachstum von Farasis und unterstreicht die Bedeutung der Umstellung auf ein Transportmittel ohne fossile Brennstoffe“, sagt etwa Keith Kepler, stellvertretender Vorsitzender von Siro und Mitbegründer von Farasis. Stefan Bergold, Vorstandsmitglied von Siro und General Manager bei Farasis Energy Europe, ergänzt: „Siro wird die Speicherung erneuerbarer Energien sicherstellen, die Elektrifizierung von Fahrzeugen beschleunigen und damit maßgeblich zur Reduktion von CO₂-Emissionen beitragen. Unternehmen und Regierungen müssen in Mobilitätsfragen eng zusammenarbeiten, um die gesetzten Klimaziele zu erreichen.“
pressebox.com (Mitteilung), trtworld.com (Erdogan-Aussage)
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