Skeleton und Martinrea planen E-Müllautos mit „SuperBattery“
Skeleton Technologies und der kanadische Automobilzulieferer Martinrea International kooperieren, um Müllfahrzeuge für den Einsatz in Paris und New York mit der sogenannten „SuperBattery“-Technologie von Skeleton auszurüsten.
Martinrea International entwickelt und produziert über seine Tochtergesellschaft Effenco E-Technologien für schwere Nutzfahrzeuge. Ziel der Vereinbarung mit dem estnischen Unternehmen Skeleton ist es nun, beginnend in New York City und Paris die Flotten von Müllfahrzeugen in Europa und Nordamerika zu elektrifizieren und die von beiden Unternehmen entwickelte Lösung später weltweit verfügbar zu machen. Im Herbst 2022 war bereits Shell als erster Großkunde der Graphen-Batterielösung bekannt geworden. Shell will damit Elektrifizierungslösungen für Bergbaustandorte schaffen.
Die zusammen mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entwickelte „SuperBattery“ ist eine Alternative zu Lithium-Ionen-Batterien. Sie basiert auf einem patentierten Curved-Graphene-Material und soll nach früheren Statements des estnischen Unternehmens vorwiegend in elektrifizierten Fahrzeugen wie Bussen und Lkw sowie in Ladeinfrastruktur eingesetzt und getestet werden.
Skeleton ist eigentlich für seine Superkondensatoren bekannt, feilt aber parallel an dieser neuartigen Kombination aus Batterie- und Kondensatortechnologie, die beide Technologiepfade verknüpft und unter dem Schlagwort „SuperBattery“ vermarktet werden soll. Kurz gesagt sollen in den hybriden Speichern die Vorteile von Lithium-Ionen-Batterien (hohe Energiedichte) mit den Vorteilen von Ultrakondensatoren (hohe Leistung, lange Lebensdauer) verbunden werden. Die „SuperBattery“ kann laut Skeleton Technologies in 90 Sekunden aufgeladen werden, hat 50.000 Lebenszyklen, ist frei von Kobalt, Kupfer und Nickel, und zudem nicht brennbar. Der Beginn der Massenproduktion ist für 2024 geplant.
„Wir freuen uns sehr über die Möglichkeit, enger mit Skeleton Technologies zusammenzuarbeiten“, äußert Bruce Johnson, Executive Vice President, Martinrea Innovation Development. „Unsere beiden Unternehmen verfügen über ein außergewöhnliches Maß an technischem Know-how. Das ermöglicht uns, innovative Lösungen für die Elektrifizierung unserer Kunden zu entwickeln.“
„Unsere SuperBattery wurde speziell für die Dekarbonisierung von Sektoren und Industrien entwickelt, deren Energie-, Sicherheits- und Effizienzanforderungen von anderen Batterietechnologien nicht erfüllt werden können. Wir freuen uns daher sehr über die Kooperation mit Martinrea und damit einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen beizutragen sowie die Energieeffizienz von Müllfahrzeugen in New York City und Paris zu verbessern“, so Taavi Madiberk, CEO und Mitbegründer von Skeleton Technologies.
Details zum Roll-out der Fahrzeuge in Paris und New York gibt das Unternehmen in seiner Mitteilung nicht preis – weder zur Anzahl der Fahrzeuge noch zu den Modelltypen oder zum genauen Zeitplan. Klar ist aber dass die „SuperBattery“aus Sachsen zugeliefert wird. Skeletons bestehendes Fertigungswerk befindet sich in Großröhrsdorf. Im Jahr 2024 will die Firma zudem in Markranstädt nahe Leipzig die nach eigenen Angaben „größte Superkondensatorfabrik der Welt“ eröffnen.
Quelle: Infos per E-Mail
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